Hongkong: Prozess gegen Verleger Jimmy Lai begonnen

    Chinesischer Aktivist:Prozess gegen Verleger Jimmy Lai begonnen

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    In Hongkong hat der Prozess gegen den Demokratieaktivisten Jimmy Lai begonnen. Lai wird "Kollaboration mit ausländischen Kräften" vorgeworfen - ihm droht eine lebenslange Haft.

    Drei schmale Fenster zeigen eine Zelle, in der ein Mann zu erkennen ist.
    In Hongkong hat der Prozess gegen den Demokratie-Aktivisten Jimmy Lai begonnen. Er soll gegen das Sicherheitsgesetz verstoßen haben.18.12.2023 | 0:23 min
    In Hongkong hat der Prozess gegen den Verleger und Demokratieaktivisten Jimmy Lai wegen unterstellter Verstöße gegen das umstrittene Sicherheitsgesetz der chinesischen Sonderverwaltungsregion begonnen. Der 76-Jährige erschien am Montag vor einem Gericht im Stadtteil West Kowloon, wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" und andere Medien übereinstimmend berichteten.

    Vorwurf gegen Lai: "Kollaboration mit ausländischen Kräften"

    Lai ist Gründer der prodemokratischen Hongkonger Zeitung "Apple Daily". Das Blatt wurde 2021 zwangsweise eingestellt, nachdem es wegen angeblicher Verstöße gegen das Sicherheitsgesetz ins Visier der Behörden geraten war.
    Lai werden mehrere Fälle von "Kollaboration mit ausländischen Kräften" vorgeworfen. Der Verleger und Aktivist wurde bereits zu zwei Haftstrafen verurteilt und sitzt seit drei Jahren im Gefängnis.

    Jimmy Lai droht eine lebenslange Haftstrafe

    Sollte Lai, wie erwartet, auch in dem nun beginnenden Prozess schuldig gesprochen werden, droht ihm im schlimmsten Fall eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess, der schon mehrmals verschoben worden war, soll bis ins neue Jahr andauern.
    Das Sicherheitsgesetz, das 2020 in Folge von Massenprotesten für mehr Demokratie in Kraft trat, richtet sich gegen die prodemokratische Opposition und gegen Aktivitäten, die Peking als umstürzlerisch, separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch ansieht. Zahlreiche Aktivisten wurden seit dem Ende der Proteste bereits verurteilt oder sind ins Ausland geflohen.
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    Reporter ohne Grenzen kritisiert das Verfahren gegen Lai

    Der Geschäftsführer des Vereins Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, kritisierte das Verfahren gegen Lai. "Kurz vor diesem historischen Prozess ist es wichtiger denn je, dass sich die internationale Gemeinschaft hinter Jimmy Lai stellt", sagte Mihr laut einer Mitteilung:

    Das Gericht muss sich an die Rechtsstaatlichkeit halten und dieses fadenscheinige Verfahren einstellen.

    Christian Mihr, Geschäftsführer des Vereins Reporter ohne Grenzen

    Sicherheitsgesetz in Hongkong: "Ein Land, ein System"?

    In den vergangenen drei Jahren hätten die Behörden das Sicherheitsgesetz und andere Gesetze als Vorwand genutzt, um mindestens 28 Journalistinnen und Journalisten sowie Verteidiger der Pressefreiheit in Hongkong zu verfolgen.
    Seit dem 1. Juli 1997 gehört die frühere britische Kronkolonie wieder zu China und wird nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" regiert. Diese Vereinbarung sieht eigentlich vor, dass Hongkonger für 50 Jahre bis 2047 "ein hohes Maß an Autonomie" und viele Freiheiten genießen.
    Seit der Verabschiedung des Sicherheitsgesetzes reden viele jedoch nur noch von "einem Land, ein System".
    Quelle: dpa, AFP
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