Jovenel Moïse :Haiti: Witwe wegen Präsidenten-Mord angeklagt
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Haitis Präsident Jovenel Moïse ist im Juli 2021 ermordet worden. Nun erheben die Behörden schwere Vorwürfe gegen seine Witwe, den Ex-Regierungschef und einen weiteren Beamten.
Die Behörden in Haiti verdächtigen insgesamt fast 50 Personen, etwas mit dem Mord an Jovenel Moïse zu tun gehabt zu haben. (Archivfoto)
Quelle: AFP
Nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021 sind seine Witwe Martine Moïse, der frühere Ministerpräsident Claude Joseph und der ehemalige Chef von Haitis Nationalpolizei, Leon Charles, angeklagt worden.
Das geht aus einem gerichtlichen Untersuchungsbericht hervor, der am Montag veröffentlicht wurde.
Vorwürfe gegen Ex-Chef der Nationalpolizei
Die schwersten Vorwürfe richten sich gegen Charles, der mittlerweile als ständiger Vertreter Haitis bei der Organisation Amerikanischer Staaten fungiert. Ihm wurde Mord, versuchter Mord, illegaler Waffenbesitz, Verschwörung gegen die innere Sicherheit des Staates und Vereinigung mit Kriminellen vorgeworfen.
Martine Moïse und Joseph wurden wegen Mittäterschaft und Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Keine der drei Parteien äußerte sich zunächst zu den Vorwürfen.
Fast 50 Verdächtige in dem Mordfall
In dem 122-seitigen Bericht wurden insgesamt fast 50 Verdächtige beschuldigt, etwas mit dem Mord an Jovenel Moïse zu tun gehabt zu haben. Weitere elf Verdächtige waren an die USA ausgeliefert und dort wegen des Mordes angeklagt worden. Drei von ihnen wurden bereits verurteilt.
Laut US-Staatsanwaltschaft handelte es sich um ein Komplott, das in Haiti und im Bundesstaat Florida geplant wurde. Das Vorhaben bestand demnach darin, Söldner anzuheuern, die Moïse entführen oder töten sollten. Der Präsident war am 7. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren in seinem Privathaus in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince ermordet worden.
Quelle: AP, Reuters
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