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Fall in Murnau:Ukraine-Soldaten getötet: Anklage gegen Russen
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Die Generalstaatsanwaltschaft in München hat Anklage wegen Mordes gegen einen Russen erhoben, der zwei ukrainische Soldaten in Murnau getötet haben soll. Beide waren dort zur Reha.
Auf dem Gelände eines Einkaufzentrums im bayerischen Murnau sind zwei Männer aus der Ukraine getötet worden - tatverdächtig ist ein 57-jähriger Russe.29.04.2024 | 2:25 min
Nach dem gewaltsamen Tod zweier ukrainischer Soldaten im oberbayerischen Murnau hat die Generalstaatsanwaltschaft München Mordanklage gegen einen Russen erhoben.
Der 57-Jährige soll die beiden 23 und 36 Jahre alten Männer, die nach Kriegsverletzungen in der Unfallklinik Murnau operiert worden waren, im April dieses Jahres in der Nähe eines Einkaufszentrums getötet haben. Er lebt seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland und war bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Vorausgegangen sein soll ein Streit der Männer, die sich flüchtig kannten, über die Situation in der Ukraine.
Anklage: Tatverdächtiger fühlte sich "in seinem Nationalstolz verletzt"
"Als Anhänger eines übersteigerten russischen Nationalismus befürwortet er uneingeschränkt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine", teilte die Generalstaatsanwaltschaft zur Anklageerhebung gegen den 57-Jährigen mit. Der Angeklagte soll sich durch den Streit "in seinem Nationalstolz verletzt" gefühlt haben. Außerdem habe er sich "in seiner Feindseligkeit gegenüber den ukrainischen Soldaten bestätigt" gesehen.
Laut Generalstaatsanwaltschaft holte der 57-Jährige ein Messer aus seiner nahegelegenen Wohnung und stach seinem ersten Opfer damit gezielt in den Hals. Danach soll er auch auf den zweiten Mann eingestochen haben. Beide starben.
Landgericht muss über Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden
Die Anklagebehörde geht von niedrigen Beweggründen als Mordmerkmal aus - und von Heimtücke. Die Männer sollen arglos und - nachdem sie mit dem Angeklagten zuvor Alkohol konsumiert hatten - sehr betrunken gewesen sein.
Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) hatte die Ermittlungen geführt. Das Landgericht München II muss nun entscheiden, ob es die Anklage gegen den Russen, der derzeit im Münchner Gefängnis Stadelheim in Untersuchungshaft sitzt, zulässt und das Hauptverfahren eröffnet.
Murnauer Bürgermeister: "Unfassbar, was geschehen ist"
Der Tod der beiden Soldaten hatte im Frühjahr Entsetzen ausgelöst. Bei einem Gedenkgottesdienst riefen Geistliche zu Frieden und Versöhnung auf. "Das Ziel war es, hier gesund zu werden und heil nach Hause zurückzukehren. Es ist für uns unfassbar, was geschehen ist", sagte Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) damals.
Die Saat Putins und seiner Schergen gehe auch in Deutschland auf. Der Tod der Ukrainer, mutmaßlich getötet durch einen russischen Staatsangehörigen, führe das bitter vor Augen, sagte Beuting.
Quelle: dpa
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