Festnahmen bei Demo in Moskau für Kremlgegner Alexej Nawalny
Inhaftierter Kremlkritiker:Moskau: Festnahmen bei Protesten für Nawalny
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Kremlgegner Alexej Nawalny wird 47 Jahre - zu diesem Anlass haben Unterstützer weltweit für seine Freilassung protestiert. Die russische Polizei nahm in Moskau Demonstranten fest.
Bei Protesten am Geburtstag des inhaftierten russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny sind mehrere seiner Unterstützer festgenommen worden. In Moskau und anderen Städten stellten sich Anhänger Nawalnys alleine auf Plätze oder sprühten Parolen an die Wände, um gegen seine Haft zu demonstrieren.
Auch in anderen Ländern soll es Demonstrationen gegeben haben. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch veröffentlichte auf Twitter Fotos unter anderem aus Japan, Australien sowie Georgien - und auch aus Berlin, wo eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor stattfand. Jarmysch kritisierte im ZDF-Interview den russischen Präsidenten scharf: "Putin wird alles tun, um Alexej im Gefängnis zu behalten."
Tweet von Nawalny-Sprecherin Jarmysch
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Die Polizei, die unter anderem im Zentrum Moskaus verstärkt patrouillierte, führte Demonstranten schnell ab. Einer warf noch Flugblätter um sich, bevor Polizisten ihn wegbrachten, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachteten.
Eine Frau trug einen schwarzen Geburtstagsballon und einen Kapuzenpulli mit der Aufschrift: "Du bist nicht allein." Auf ihre Frage, warum sie festgenommen werde, erhielt sie laut den Reportern von den Polizisten keine Antwort.
Seit zwei Jahren ist der russische Oppositionelle Alexej Nawalny in Haft. Sein Team gilt in den Staatsmedien als extremistisch verboten, doch auf Social Media nutzen sie seine Strahlkraft.17.01.2023 | 1:59 min
Nawalny macht Unterstützern Mut
In einer Botschaft, die sein Team auf Twitter veröffentlichte, schrieb Nawalny, er würde seinen Geburtstag lieber mit einem Frühstück bei seiner Familie, Küssen von seinen Kindern und Geschenken feiern.
Tweet von Alexej Nawalny
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Dennoch betonte Nawalny: "Das Leben ist so, dass gesellschaftlicher Fortschritt und eine bessere Zukunft nur erreicht werden können, wenn ein gewisse Anzahl an Menschen bereit ist, für das Recht, Ansichten zu haben, zu bezahlen".
Der Kremlkritiker schreibt weiter:
Er sei sich sicher, dass der Tag kommen werde, an dem es nicht mehr gefährlich sein werde, in Russland die Wahrheit zu sagen und für Gerechtigkeit aufzustehen, schrieb Nawalny.
Nawalny drohen 30 Jahre Haft in Russland
Der seit Sonntag 47-jährige Nawalny verbüßt eine neunjährige Haftstrafe wegen angeblichen Betrugs und Missachtung des Gerichts. Die Vorwürfe gegen ihn werden weithin als politisch motiviert angesehen.
Für diesen Dienstag ist eine Anhörung in einem weiteren Verfahren wegen des Vorwurfs des Extremismus angesetzt, für den er 30 Jahre in Haft bleiben könnte. Nawalny selbst rechnet zudem mit einer separaten Anklage durch ein Militärgericht wegen Terrorvorwürfen.
Nawalny hatte 2020 nur knapp einen Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt, für den im Westen der russische Staat verantwortlich gemacht wird. Er wird seit Monaten fast durchgängig in eine zwei mal drei Meter kleine Isolationszelle gesteckt. Menschenrechtler sprechen von Folter.
Der Dirtector’s Cut der "ZDFzeit"-Doku „Der Fall Nawalny" erzählt mit Zeitzeugen die Rettung des russischen Oppositionellen, seinen Weg zurück nach Moskau und was seitdem geschah.