Wirtschaftsweise warnt: AfD schreckt Fachkräfte ab

    Warnung vor "Abschottungspartei":Wirtschaftsweise: AfD schreckt Fachkräfte ab

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    Ulrike Malmendier warnt vor möglichen Folgen des AfD-Erfolgs: Dringend benötigte Arbeitskräfte aus dem Ausland könnten abgeschreckt werden. Sie sieht Parallelen zu den USA.

    Wirtschaftsexpertin Ulrike Malmendier
    Hält der AfD-Erfolg Fachkräfte fern? Wirtschaftsweise Malmendier glaubt das.
    Quelle: AFP

    Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier hat vor gravierenden Folgen für den deutschen Wirtschaftsstandort gewarnt, sollte sich der Aufschwung der AfD fortsetzen. "Unser Land braucht ganz dringend nicht nur Fachkräfte, sondern Arbeitskräfte auf allen Ebenen, damit der Wohlstand erhalten werden kann", sagte die Ökonomin der Funke Mediengruppe.
    "Die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland wird nicht in ausreichendem Umfang gelingen, wenn eine Abschottungspartei wie die AfD immer größeren Zuspruch findet - und Polarisierung in den Vordergrund rückt." Malmendier betonte:

    Das, wofür die AfD steht, schreckt ausländische Fachkräfte ab.

    Ulrike Malmendier, Wirtschaftsweise

    Politbarometer Prozente der Parteien
    Nach dem aktuelle Politbarometer erreicht die AfD ihren bisherigen von 20 Prozent. Dass die Stimmung in der Koalition schlecht sei, das finden rund drei Viertel der Befragten.14.07.2023 | 1:44 min

    Malmendier: Fachkräfte haben es ohnehin schwer in Deutschland

    Deutschland mit seiner komplizierten Sprache, seiner Bürokratie und seiner unzureichenden Kinderbetreuung habe es ohnehin schwer, Fachkräfte zum Kommen und zum Bleiben zu bewegen, führte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus.
    "Die Willkommenskultur lässt zu wünschen übrig. Und wenn jetzt noch nationalistische Kräfte auf dem Vormarsch sind, wird es sicherlich nicht einfacher - gerade in Regionen, wo wir gerne größere Unternehmen mit höheren Löhnen ansiedeln würden", sagte Malmendier.

    Parallelen zum Aufstieg Trumps? Wirtschaftsweise "bedrückt"

    Die Professorin, die an der Universität von Kalifornien in Berkeley forscht, zog Parallelen zur Entwicklung in den USA unter Ex-Präsident Donald Trump. "Ich habe hautnah den Aufstieg des Trumpismus in den USA erlebt. Auch deswegen bedrückt mich die Entwicklung in Deutschland so sehr", sagte sie.

    Ich habe gesehen, wie schnell es passieren kann, dass man eine Gesellschaft mit einfachen Parolen und Sprüchen spaltet.

    Ulrike Malmendier, Wirtschaftsweise

    Zugleich verteidigte Malmendier ihre Ratskollegin Monika Schnitzer, die für Deutschland 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr gefordert hatte, gegen anhaltende Kritik. Deutschland brauche jährlich 400.000 zusätzliche Arbeitskräfte, sagte sie. "Da viele aber das Land wieder verlassen, benötigen wir brutto deutlich mehr Menschen, die kommen, nämlich 1,5 Millionen."
    Es habe unterschiedliche Ursachen, dass so viele Menschen Deutschland wieder verließen, fügte sie hinzu. "Eine fehlende Kultur und Aufnahmebereitschaft hilft da sicher nicht."
    Quelle: dpa

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