Kritik an Freispruch:"Zehn-Sekunden-Grapsch-Urteil" empört Italien
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In Italien sorgt ein Freispruch für Empörung: Ein Hausmeister soll eine Schülerin begrapscht haben - aber zu kurz für eine Verurteilung, wie das Gericht befand.
Sexuelle Belästigung (Symbolbild)
Quelle: picture alliance
Zehn Sekunden und "kurzes Begrapschen" - mit diesen Hashtags kritisieren zahlreiche Italienerinnen und Italiener in den sozialen Medien seit einigen Tagen die Entscheidung eines Gerichts in Rom. Ein Schulhausmeister soll einer 17-jährigen Schülerin auf einer Treppe in die Hose gefasst und ihr Gesäß berührt haben.
Ein Gericht sprach den Mann in der vergangenen Woche jedoch frei - weil der Übergriff weniger als zehn Sekunden gedauert haben soll. Seitdem ist die Empörung groß.
Protest mit dem Hashtag #10secondi
Unter dem Hashtag #10secondi (deutsch: zehn Sekunden) posten Menschen bei Instagram und Tiktok Videos, um zu zeigen, wie lang eine "palpata breve" (deutsch: kurzes Begrapschen) sein kann. Zehn Sekunden lang läuft eine Stoppuhr, während die Frauen und Männer in die Kamera schauen und intime Bereiche ihres Körpers berühren.
In Italien soll ein Schulhausmeister eine 17-jährige Schülerin begrapscht haben. Der Freispruch des Mannes sorgt für viel Empörung - vor allem in den sozialen Medien.13.07.2023 | 0:54 min
Den Anfang machte der für seine Rolle in "The White Lotus" bekannte italienische Schauspieler Paolo Camilli. Ihm folgte die in Italien bekannte Influencerin Chiara Ferragni.
Hausmeister gibt Vorwürfe teilweise zu
Der Fall ereignete sich der Zeitung "Corriere della Sera" zufolge im April 2022. Als die Schülerin mit einer Freundin die Treppe hinaufging, um zum Unterricht zu gehen, spürte sie demnach, wie jemand für ungefähr fünf bis zehn Sekunden von hinten in ihre Hose und unter ihren Slip griff.
Der Hausmeister gab später zu, das Gesäß der 17-Jährigen berührt zu haben, äußerte aber, er habe ihr nicht unter die Hose gegriffen und "aus Spaß" gehandelt.
Gericht sieht "ungeschickten" Übergriff
Das Gericht sprach ihn vom Vorwurf der sexuellen Nötigung frei. Sein Handeln stelle kein Verbrechen dar, wie aus der Urteilsbegründung hervorgeht.
Der Übergriff habe "eine Handvoll Sekunden" gedauert und sei deswegen zwar "ungeschickt, aber frei von lüsternen Absichten". Die Schülerin zeigte sich darüber bestürzt:
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18.08.2021 | 44:44 min
Quelle: dpa