Ende von Support: Millionen unsichere Windows-Rechner online

    Nach Ende von Microsoft-Support:Millionen unsichere Windows-Rechner online

    Oliver Klein
    von Oliver Klein
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    Windows 7- und 8.1.-Systeme bekommen keine Sicherheitsupdates mehr - Millionen Rechner werden zu "tickenden Zeitbomben". Und bald endet auch der Support für Windows 10.

    Vorstellung von Windows 8 auf einem Tablet-Computer
    Windows 8 auf einem Tablet-Computer - Rechner mit einem so alten Betriebssystem sind tickende Zeitbomben.
    Quelle: dpa

    Nun gehören auch Windows-8.1-Computer zum alten Eisen: "Microsoft wird nach dem 10. Januar 2023 keine Sicherheitsupdates und keinen technischen Support für Windows 8.1 mehr bereitstellen", heißt es auf der Webseite von Microsoft. Manche Nutzer können ihr Gerät möglicherweise noch auf eine neuere Version von Windows upgraden, doch die meisten dieser Geräte erfüllen nicht die Hardware-Anforderungen für einen solchen Schritt.
    Auch für Computer, auf denen noch das alte Windows 7 läuft, gibt es ab heute überhaupt keinen Support mehr. Unternehmen und Behörden konnten bisher eine Gnadenfrist erkaufen und Sicherheitsupdates für Windows 7 verlängern - auch damit ist nun Schluss.
    Microsoft stellt ab 15.1 keine Updates mehr für Windows 7 zur Verfügung
    Vor drei Jahren erschien das letzte Update für Privatkunden von Windows 7 - über die damit einhergehenden Sicherheitsprobleme berichtete das ZDF heute journal.14.01.2020 | 2:49 min

    Windows 7 läuft noch auf jedem zehnten PC

    Dennoch halten weiterhin viele Nutzer an ihren alten, riskanten Systemen fest: Weltweit lief im Dezember nach Zahlen des Statistikportals Statcounter auf etwa jedem zehnten Windows-Rechner noch das alte Windows 7. In Deutschland sieht es etwas besser aus - doch auch hierzulande gibt es nach Berechnungen der Sicherheitssoftwarefirma ESET noch immer 1,7 Millionen private Computer mit Windows 7.
    Zusammen mit den anderen, inzwischen nicht mehr unterstützten Betriebssystemen Windows 8 und XP, sind in Deutschlands Privathaushalten fast drei Millionen unsichere Geräte in Betrieb.
    Windows-Betriebssysteme in Deutschland

    ZDFheute Infografik

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    Einfaches Surfen im Internet kann zur Gefahr werden

    Das kann für Computernutzer fatale Folgen haben, warnt IT-Experte Christian Lueg von der Sicherheitssoftwarefirma ESET im Gespräch mit ZDFheute: Veraltete Betriebssysteme ohne Sicherheitsupdates seien "tickende Zeitbomben". Viele Nutzer unterschätzten das Risiko - sogar einfaches Surfen im Internet könne zur Gefahr werden:

    Sie brauchen nur die falsche Webseite zu besuchen oder auf einen schädlichen Link in einer Spam-Mail klicken, schon kann Ihnen eine Schadsoftware untergejubelt werden. Mit einem veralteten Betriebssystem ist Ihr Computer im schlimmsten Fall offen wie ein Scheunentor.

    Christian Lueg, IT-Experte

    Online-Banking und selbst jede Anmeldung bei einer Website mit einem Passwort würden so zum unkalkulierbaren Risiko.

    2021 gab es fast 1.300 Schwachstellen bei Microsoft

    Das Problem: Bei Betriebssystemen und Software werden ständig neue Sicherheitslücken gefunden. Allein für das Jahr 2021 weist der Sicherheitsreport von Microsoft fast 1.300 Schwachstellen in den Produkten auf. Bei veralteten Systemen werden diese Sicherheitslücken nun nicht mehr dokumentiert und erst recht nicht mehr geschlossen. Das nutzen Kriminelle gerne aus - in Hackerforen sprechen sich solche Schwachstellen sofort herum, erklärt Lueg.
    Nicht nur Privatrechner werden gekapert: Hacker nutzten solche ungeschlossenen Sicherheitslücken schon häufiger aus, ganze Parkhäuser seien schon manipuliert worden, so dass Schranken nicht mehr auf- und zugingen, so Lueg. "Auch Krankenhäuser wurden so schon lahmgelegt, das kann dann lebensgefährlich werden."

    Auch Windows 10 erreicht bald Support-Ende

    So lästig und teilweise auch kostspielig es sein mag: Es sollten immer nur aktuelle Betriebssysteme genutzt werden, die ständig Updates bekommen, raten IT-Sicherheitsexperten. Dasselbe gilt für Software - am besten, man aktiviert die automatische Update-Funktion, wenn sie verfügbar ist.
    Und manchmal kommt das Support-Ende für Systeme schneller als man denkt. Microsoft hat Ende Dezember angekündigt: Schon im Herbst 2025 soll es auch für Windows 10 keine Sicherheitsupdates mehr geben. Systeme, die die entsprechenden Hardware-Anforderungen erfüllen, können kostenlos auf Windows 11 updaten.

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