Wetterdienst: Waldbrandgefahr wegen Trockenheit hoch
Trockener Februar:Wetterdienst: Waldbrandgefahr ist hoch
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Ein sehr trockener Februar hat zu einer hohen Waldbrandgefahr geführt. In einigen Regionen Deutschlands herrscht an diesem Wochenende die zweithöchste Warnstufe.
Waldbrandgefahr: Die Behörden unter anderem in Brandenburg bitten Waldbesucher, vorsichtig zu sein.
Quelle: dpa
Die anhaltende Trockenheit und viel Sonne führen zu einer relativ hohen Waldbrandgefahr. In einigen Regionen in Brandenburg und Berlin sowie am Alpenrand in Bayern wird am Wochenende bereits die zweithöchste Stufe erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seinem Waldbrand-Gefahrenindex bekanntgab. In den meisten anderen Gebieten Deutschlands herrscht Stufe drei von fünf.
"Seit einiger Zeit ausgeprägte Hochdruck-Lage"
"Wir haben seit einiger Zeit eine ausgeprägte Hochdruck-Lage", erklärt ein DWD-Meteorologe. Zusätzlich scheine die Sonne jetzt im März schon relativ stark. "Da geht es jetzt im Frühling schnell, dass die obere Schicht austrocknet, weil noch wenig Vegetation vorhanden ist. Auch in den Wäldern fehlt das Laub, das im Sommer die Sonneneinstrahlung am Boden verhindert."
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Die Behörden bitten Waldbesucherinnen und -besucher, vorsichtig zu sein und beispielsweise im Wald nicht zu rauchen und Autos nicht auf trockenem Gras abzustellen. So warnt etwa Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber (CSU):
Jede Unachtsamkeit, jede achtlos weggeworfene Zigarette und jeder kleine Funke können aktuell einen folgenschweren Waldbrand auslösen.
„
Michaela Kaniber, Forstministerin in Bayern
"Abgestorbenes Gras, trockene Nadelstreu und am Boden liegende Zweige sind sehr leicht entzündlich", erläutert Kaniber.
Waldbrand: Vorbeugen und löschen
Quelle: dpa
Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen bereits im Frühjahr, gepaart mit langen, heißen Trockenperioden im Sommer können das Waldbrandrisiko künftig erhöhen. Daher wurde in den Forsten damit begonnen, waldbauliche und technische Maßnahmen umzusetzen. Sie haben eine vorbeugende, schadensmindernde Wirkung. Allerdings greifen diese Maßnahmen erst nach mehreren Jahren.
Erhöhung des Laubholzanteils: Durch den Wandel von Kiefern-Monokulturen hin zu Mischwäldern aus Laubbäumen wird das Waldbrandrisiko gesenkt. Mischwälder (Foto) besitzen die Fähigkeit, viel Feuchtigkeit im Boden sowie in den Baumkronen zu speichern. So kann sich in einem trockenen Sommer kein Vollfeuer entwickeln.
Anlegen von Waldbrandriegeln: Dabei handelt es sich um Flächen zwischen 100 und 300 Metern, auf denen brandhemmende Laubbäume, Sträucher und Gräser wachsen. Diese Riegel sollen im Brandfall auflaufende Vollfeuer in leichter zu bekämpfende Bodenfeuer umwandeln.
Anlegen von Schutz- und Wundstreifen: Sie sind 20 bis 30 Meter breit und werden stets von leicht brennbarem Gestrüpp befreit. Die geringe Brennstoffmenge verhindert, dass sich ein Bodenfeuer in den Kronenraum ausbreiten kann. Solche Streifen verlaufen bevorzugt entlang von Hauptstraßen, Straßen und Bahnlinien.
Anlegen künstlicher Löschwasser-Entnahmestellen: Diese können Staueinrichtungen, im Erdboden eingelassene Behälter oder Anschlüsse an Fernwasserleitungen sein.
Sehr trockene Pflanzenteile und Gräser fangen am schnellsten Feuer. Danach folgen trockene Nadeln und kleine Zweige. Nadelwälder mit dichtem Grasbewuchs bergen eine besonders hohe Feuergefahr. Trockenes Laub und Totholz dagegen brennen erst, wenn die Flammen schon größere Ausmaße erreicht haben. Wird aus dem Flammenherd eine Feuerwalze, können nahezu alle Pflanzenteile und sogar der Humus sowie Wurzeln im Boden erfasst werden.
Kommt zum Brand starker Wind dazu, entstehen langgezogene Brandstellen, die sich auch in der Geschwindigkeit schnell ausbreiten. Kronenfeuer gelten als besonders problematisch und sind bei Feuerwehrleuten besonders gefürchtet. Denn starke Winde übertragen die Flammen in der Höhe. Durch den Dominoeffekt im Kronenbereich werden die Löscharbeiten erschwert. Es entsteht schließlich ein Megafeuer.
Quelle: dpa
Zur Brandbekämpfung gibt es in Deutschland zwei Verfahren:
Direkter offener Angriff der Feuerfront mittels Löschmannschaften, Löschfahrzeugen und Löschwasserabwürfen: Dabei setzen die Feuerwehrleute den Löschangriff gegen die Windrichtung an. In der Regel erfolgt der Löschangriff von der Flanke zur Spitze der Feuerfront. Das Verfahren wird nur bei geringer Flammenhöhe angewendet. Denn schwer einschätzbare Windböen können dazu führen, dass Einsatzkräfte vom Feuer eingeschlossen werden.
Defensiver Angriff: Er wird angewendet, wenn die Flammen zu hoch schlagen oder die Fläche mit Munition kontaminiert ist. Defensiv bedeutet, es werden Feuerschneisen angelegt, die frei von trockenem Gestrüpp und oder dürren Sträucher sind. Feuerfeste Barrieren wie Straßen und Wege halten das Feuer ebenfalls auf. Auf den defensiven Angriff setzt man auch bei Waldbränden im Bergland. Dort breitet sich das Feuer hangaufwärts sehr viel schneller aus als hangabwärts. Mittels großer Planierraupen oder Bergepanzer der Bundeswehr werden Feuerschneisen angelegt. Der trockene Bewuchs wird plattgemacht. Die vegetationsfreie Schneise hilft, die Flammenausbreitung abzubremsen.
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Trockener Februar, trockene Böden
Die Waldbrandsaison dauert laut DWD in der Regel von März bis Oktober. In diesem Jahr begann die Saison trocken, weil der Niederschlag laut DWD im Februar spärlich blieb. Mit rund 24 Litern pro Quadratmeter regnete es weniger als halb so viel wie sonst im Februar.
DWD auf X zur Trockenheit im Februar
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Die Waldbrandzentralen sind wieder besetzt. "Wir starten in eine Situation, die nicht ganz so glücklich ist", schildert etwa der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel, die Situation. In dem Bundesland werden in den Wäldern derzeit neue Löschwasserbrunnen gebohrt, um den Waldbrandschutz zu verbessern.
Zu Wochenbeginn sinkt die Waldbrandgefahr, vielerorts soll noch Stufe zwei von fünf erreicht werden, also geringe Waldbrandgefahr. "Das liegt an der Umstellung der Wetterlage", sagt der DWD-Meteorologe. Ab Montag ziehe ein Tief mit vielen Wolken nach Deutschland, das gebietsweise auch etwas Regen bringe. "Dadurch entspannt sich die Waldbrandgefahr etwas."
Waldbrandfläche in Deutschland
ZDFheute Infografik
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