18 Tote nach Schüssen in Maine: Schütze weiter flüchtig

    18 Tote nach Schüssen:Maine: Schütze weiter auf der Flucht

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    Nach der Schussattacke mit 18 Todesopfern und 13 Verletzten im US-Bundesstaat Maine ist der Täter weiter nicht gefasst. Eine Großfahndung nach einem Verdächtigen läuft.

    Nach dem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine mit 18 Toten ist der Schütze weiter flüchtig. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot auf der Suche nach einem Verdächtigen. Bei dem Angriff in der Kleinstadt Lewiston wurden am Donnerstag zudem 13 Menschen verletzt. Das teilte die Gouverneurin von Maine, Janet Mills, in Lewiston mit.
    Der Schütze habe das Feuer in einem Restaurant und in einer Bowlingbar eröffnet und sei dann im Dunkel der Nacht geflüchtet, teilt die Polizei mit. Ermittler identifizierten einen 40-Jährigen als "Person von Interesse", nach dem mit Hunderten Sicherheitskräften gefahndet werde. Der Mann sei "bewaffnet und gefährlich".

    Suche nach Schütze läuft

    Am Donnerstagabend sah es zunächst so aus, als könnte die Polizei einen Erfolg erzielt haben. Der Sender CNN berichtete, Beamte des FBI hätten vor dem Haus des Verdächtigen Stellung bezogen, seinen Namen gerufen und ihn aufgefordert, herauszukommen. Wenig später verließen die Beamten das Areal. Der Einsatz wurde offenbar ohne Ergebnis beendet.
    Die Suche nach dem Flüchtigen gestaltet sich auch deshalb sehr schwierig, weil die ländlich geprägte Gegend nur dünn besiedelt ist. Ermittler fürchten, der Verdächtige könnte sich in den Wäldern versteckt haben oder gar mit einem Boot geflüchtet sein.
    Hand mit Waffe
    Dreizehn Schüsse auf offener Straße in Washington D.C. Das Opfer: der 23-jährige Demeitri. Im Jahr 2021 gab es mehr als 20.000 Tote durch Waffengewalt. Tendenz steigend.05.04.2022 | 33:52 min

    Verdächtiger soll laut Behörden Waffenausbilder sein

    Bei dem gesuchten 40-Jährigen soll es sich um einen Waffenausbilder handeln, der eine Schulung beim Militär durchlaufen habe und im Sommer für zwei Wochen in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden sei, hieß es in einer internen Notiz der Staatspolizei von Maine. Das Dokument kursierte demnach unter Beamten der Strafverfolgungsbehörden.
    Kurz nach der Tat rief die Polizei die Anwohner auf, in Innenräumen zu bleiben. Die Warnung wurde später auf das 13 Kilometer entfernte Lisbon ausgedehnt. Auch Janet Mills, die Gouverneurin von Maine, rief die Anwohner auf X (ehemals Twitter) auf, sich in Sicherheit zu bringen.

    Es ist einfach so unwirklich. Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier und es haut dich einfach um.

    Robert McCarthy, Mitglied des Stadtrats von Lewiston

    Posting von Janet Mills, Gouverneurin von Maine

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    USA häufig von Amokläufen und Schießereien erschüttert

    Lewiston hat etwas weniger als 40.000 Einwohner und befindet sich etwa 200 Kilometer nördlich von Boston an der Ostküste der USA. Maine liegt im nordöstlichsten Zipfel des Landes. Große Attacken mit Schusswaffen kommen dort deutlich seltener vor als in anderen Landesteilen.
    Mann schießt Waffe
    21.000 Tote gab es in den USA im Jahr 2021 durch Waffengewalt. Viele Amerikaner rüsten illegal auf, besorgen sich Waffenteile im Internet und montieren sie zusammen.18.05.2022 | 6:14 min
    USA-weit gehören Amokläufe und tödliche Schießereien allerdings zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern das Land.

    Biden verlangt strengere Waffengesetze

    US-Präsident Joe Biden verlangte nach den tödlichen Schüssen in Lewiston erneut strengere Waffengesetze. Der Demokrat mahnt in einer schriftlichen Erklärung:

    Viel zu viele Amerikaner haben ein Mitglied in der Familie, das durch Waffengewalt getötet oder verletzt wurde. Das ist nicht normal, und wir können es nicht hinnehmen.

    US-Präsident Joe Biden

    Er forderte die Republikaner auf, mit seinen Demokraten zusammenzuarbeiten, um Sturmgewehre zu verbieten. "Dies ist das Mindeste, was wir jedem Amerikaner schulden, der nun die körperlichen und seelischen Narben dieses jüngsten Anschlags tragen muss."

    Bürgermeister: "Untröstlich für unsere Stadt"

    Lewistons Bürgermeister Carl Sheline zeigte sich schockiert und schreibt folgendes in seiner Erklärung:

    Ich bin untröstlich für unsere Stadt und unsere Bevölkerung.

    Carl Sheline, Bürgermeister von Lewiston

    Der Ort sei für seine Stärke und seinen Mut bekannt. "Beides werden wir in den kommenden Tagen brauchen", ergänzte er. Auch der Bürgermeister der Nachbarstadt Auburn, Jason Levesque, zeigte sich bestürzt. Angst, Panik und Sorge hätten sich unter den Einwohnern breitgemacht, sagte er Reportern. "Man kann für so etwas trainieren, aber vollständig vorbereitet sein kann man nie", fügte er hinzu.

    Immer wieder Massenschießereien
    :Warum so viele US-Amerikaner eine Waffe haben

    Immer wieder kommt es zu Amokläufen in den USA. Die Regierung scheint machtlos: Nur schleppend werden Verschärfungen am Waffengesetz durchgesetzt. Was steckt dahinter?
    von Nele Hubert, Jenifer Girke und Benno Krieger
    Handfeuerwaffen
    FAQ
    Quelle: dpa, AP
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