Florida und Texas:USA melden Malaria-Fälle - erstmals seit 2003
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In den USA sorgen mehrere Malaria-Fälle für Aufsehen. Eigentlich kommt der Erreger dort nicht vor. Nun haben sich mehrere Menschen in gleich zwei US-Bundesstaaten angesteckt.
Der Malariaerreger, ein einzelliger Parasit, wird von der
Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen.
Quelle: AP
Erstmals seit 20 Jahren haben die USA fünf durch Mücken übertragene Infektionen mit dem Malaria-Erreger innerhalb des Landes registriert.
In den vergangenen zwei Monaten seien im südöstlichen Bundesstaat Florida vier Fälle in unmittelbarer geografischer Nähe identifiziert worden, meldete die US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag (Ortszeit). Auch in Texas sei eine Infektion nachgewiesen worden.
Die CDC betonte, dass die Fälle in den beiden US-Bundesstaaten wohl nicht miteinander in Verbindung stünden.
- rund 247 Millionen Malaria-Fälle weltweit
- schätzungsweise 619.000 Todesfälle
- 95 Prozent der weltweiten Erkrankungen und 96 Prozent der Todesfälle in Afrika
- etwa 80 Prozent der Todesfälle in der Region betreffen Kinder unter fünf Jahren
Quelle: Weltgesundheitsorganisation, Stand März 2023 (Zahlen aus 2021)
Gesundheitsbehörde: Infizierte auf dem Weg der Besserung
Dass der Malaria-Erreger innerhalb der USA durch dort heimische Anopheles-Mücken übertragen wird, sei seit 2003 nicht mehr vorgekommen. Damit unterscheiden sich die Fälle von Patienten, die sich in Malaria-Risikogebieten anstecken und dann in ihr Land zurückkehren.
Alle Patienten seien in Behandlung und bereits auf dem Weg der Besserung, heißt es in der CDC-Mitteilung weiter. In den betroffenen Gebieten seien Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung von Mücken ergriffen worden.
Betroffene US-Bundesstaaten reagieren
Florida hatte eine Warnung herausgegeben, nachdem die Fälle in Sarasota und Manatee entdeckt worden waren. Die Behörden warnten vor stehendem Wasser, in dem sich die Mücken vermehren können, und empfahlen, langärmelige Hemden und Hosen zu tragen.
Auch texanische Behörden sprachen eine Gesundheitswarnung aus, nachdem ein Einwohner in Cameron eine Malaria-Diagnose erhalten hatte. Weitere Fälle seien nicht bekannt, hieß es.
CDC: Infektionsrisiko bleibt gering
Trotz der zuletzt registrierten Ansteckungen bleibe das Risiko einer Malaria-Infektion in den USA "äußerst gering". In Gebieten, in denen die Anopheles-Mücke aufgrund der klimatischen Bedingungen das ganze Jahr überleben könne, sei das Risiko jedoch höher - besonders, wenn sich dort Reisende aus Malaria-Risikogebieten aufhielten.
Malaria wird durch sogenannte Plasmodien ausgelöst, die infizierte Mücken auf Menschen übertragen. Infizierte klagen oft über:
- Fieber und Schüttelfrost
- Übelkeit
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Müdigkeit
Bei schweren Verläufen kommen unter anderem Atemnot, Krämpfe und Blutungen hinzu. Die meisten schwer betroffenen Menschen sterben ohne ärztliche Behandlung.
Unser Klima wird heißer und teilweise feuchter. Das könnte auch den Lebensraum der Anopheles-Mücke vergrößern, die unter anderem Malaria übertragen kann.25.04.2022 | 0:45 min
Experten rechnen mit Ausbreitung auf Nordhalbkugel
Die WHO schätzt, dass 2021 weltweit etwa 619.000 Menschen an Malaria starben, etwas weniger als die rund 625.000 im Jahr davor. Die Krankheitsfälle stiegen zwar auf 247 Millionen an, doch die Zuwachsrate habe sich verlangsamt, hieß es Ende 2022 im jährlichen Malaria-Bericht.
Rund 95 Prozent der Erkrankungen und Todesfälle wurden in Afrika registriert. Etwa 80 Prozent der Todesfälle dort waren Kinder unter fünf Jahren. Die WHO-Region Europa sei seit 2015 frei von Malaria.
Experten wie die EU-Umweltagentur rechnen jedoch aufgrund des Klimawandels mit einer möglichen Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber auf der Nordhalbkugel.
Quelle: dpa, AFP