Deutschland: Erst Tornado-Gefahr - dann kommt der Sommer

    Wetter am Wochenende:Erst Tornado-Gefahr - dann kommt der Sommer

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    Große Hagelkörner, schwere Orkanböen, Starkregen - und "vereinzelte Tornados" - das Wetter am Freitag ist alles andere als rosig. Danach beruhigt sich aber die Lage.

    Eine Unwetterfront aus dunkelgrauen Wolken (Aufnahme mit Drohne).
    Eine Unwetterfront aus dunkelgrauen Wolken (Aufnahme mit Drohne).
    Quelle: dpa

    Kräftige Gewitter mit Unwetter-Potenzial haben auch am Freitag wieder Teilen Deutschlands zu schaffen gemacht. Bis in den Freitagabend hinein erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor allem im Südosten und Osten eine erhöhte Unwettergefahr. Gegen 18:30 Uhr galten amtliche Unwetterwarnungen für Teile Brandenburgs. Möglich waren demnach schwere Gewitter mit Orkanböen, heftigem Starkregen und Hagel.
    Im Osten Deutschlands seien einzelne Tornados nicht ausgeschlossen, hieß es im DWD-Warnlagebericht. In der Nacht erwarten die DWD-Meteorologen anfangs weiterhin Unwetter, in der ersten Nachthälfte klingen die Gewitter jedoch ab. Gebietsweise kann jedoch noch Starkregen fallen.

    EM-Fanzonen erneut von Unwetter betroffen

    Das Unwetter hatte auch für Fans bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft Folgen. In Berlin wurden die Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag vorübergehend geschlossen. Pünktlich zum in der Hauptstadt stattfindenden Spiel zwischen Polen und Österreich konnten die Bereiche aber wieder freigegeben werden.
    In Leipzig öffnete die EM-Fanzone wegen des erwarteten Unwetters später als geplant, wie die Stadt am Mittag mitgeteilt hatte. Der Einlass auf dem Augustusplatz in der Innenstadt sei sicherheitshalber auf 16 Uhr verschoben worden. Am Abend treffen in Leipzig die Niederlande und Frankreich aufeinander.
    ZDF-Korrespondent Thomas Münten (links) in Dortmund zu den geschlossenen Fan-Zonen.
    Zum Spiel zwischen Georgien und der Türkei mussten zehntausende Fans auf die großen Fanmeilen verzichten. Der Grund: Unwetter.18.06.2024 | 1:14 min

    Festivalbesucher trotzen dem Regen

    Mit viel Regen und noch mehr Matsch begann das Southside-Musikfestival in Neuhausen ob Eck nördlich des Bodensees. Wegen des schlechten Wetters verzögerte sich der Einlass an einem Eingang etwas.
    Bei regnerischem Wetter begann auch das Schwesterfestival Hurricane in Scheeßel in Niedersachsen. Die Stimmung auf dem weitläufigen Festivalgelände mit mehreren Bühnen war nach Angaben eines dpa-Reporters vor Ort ausgelassen. Der Regen schien den meist jungen Menschen wenig auszumachen.
    Eine Pfütze und Matsch ist auf dem Gelände des Southside Festivals zu sehen.
    Matschig ist es auf dem Gelände des Southside Festivals.
    Quelle: dpa

    Überflutete Straßen in Sachsen-Anhalt und Thüringen

    Die Unwetter störten im Süden Sachsen-Anhalts den Zugverkehr. Im Raum Bitterfeld und Dessau seien Oberleitungen beschädigt worden, teilte die Bahn mit. Betroffen waren die ICE-Verbindungen zwischen Berlin und Leipzig.
    Im Landkreis Mansfeld-Südharz rückte die Feuerwehr nach eigenen Angaben unter anderem wegen überfluteter Straßen und Keller sowie wegen Schlammlawinen aus. 18 Feuerwehren seien alarmiert worden, die zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt seien.
    Aktuelle Unwetterwarnungen

    ZDFheute Infografik

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    Auf der Autobahn 38 bei Eisfeld kam es kurzzeitig zu Behinderungen, weil die Fahrbahn unter Wasser stand. Auch in Thüringen war die Feuerwehr im Einsatz. In Gotha seien Gullys und Keller überflutet gewesen, teilte das Landratsamt mit. Vollgelaufene Keller und überflutete Gullys beschäftigten auch die Feuerwehren in Floh-Seligenthal im thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
    Besonders betroffen war nach Angaben eines Sprechers der Rettungsleitstelle der Ortsteil Struth-Helmershof. Demnach kam es durch einen kurzen Schauer zu Wasser und Schlamm auf der Hauptstraße.

    Ab Sonntag beruhigt sich das Wetter

    Spätestens ab Sonntag beruhige sich das Wetter deutlich, hieß es vom DWD. Am Samstag seien noch im Nordosten und Osten einzelne Schauer, im Süden einzelne Gewitter mit Starkregen möglich, hieß es. Hoch "Bie" strecke vom Atlantik seine Fühler nach Mitteleuropa aus und sorge voraussichtlich bis Mitte nächster Woche für ruhiges Hochdruckwetter, erklärte der Schappert.

    Dabei kann sich die Luft bei meist nur wenigen Wolken und vielerorts sonnigen Verhältnissen hierzulande allmählich auf sommerliche Werte mit 25 bis 30 Grad erwärmen.

    Sebastian Schappert, DWD-Meteorologe

    Am Samstag zeigt sich der Himmel im Nordosten wechselnd bewölkt. Die Schauer klingen allmählich ab. Vom Nordwesten über die Mitte bis in den Südosten ist es laut DWD meist heiter bis wolkig und meist trocken. Im Südwesten und an den Alpen ist es zunehmend stark bewölkt. Zum Abend können örtlich schauerartiger Regen und vereinzelte Gewitter auftreten. Dabei ist unwetterartiger Starkregen lokal nicht ausgeschlossen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 18 und 24 Grad.
    Entwurzelter Baum
    Kräftige Gewitter sind über große Teile Deutschlands niedergegangen. Und es gibt noch keine Entwarnung.19.06.2024 | 1:13 min
    Am Sonntag ist es teils sonnig, im Tagesverlauf können einige Quellwolken auftreten. Den Prognosen zufolge bleibt es meistens trocken, lediglich im Bergland, vor allem aber an den Alpen kann im Tagesverlauf einzelne Schauer oder Gewitter geben. Die Temperaturen erreichen 19 bis 25 Grad.
    Am Montag ist es lediglich im Norden teils stark bewölkt. An den Alpen sind wieder einzelne Schauer oder Gewitter möglich. Es wird sommerlich warm mit Höchstwerten zwischen 22 und 28 Grad, an den Küsten um 20 Grad.
    Quelle: dpa

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