Spektakuläre Aufnahme zeigt, wie Sterne geboren werden

    Ein Jahr James-Webb-Teleskop:Spektakuläre Aufnahme zeigt Sternengeburt

    |

    Ein Jahr nach Inbetriebnahme liefert das James-Webb-Teleskop weiter spektakuläre Bilder aus dem Weltall. Eine neue Aufnahme zeigt das der Erde nächste Enstehungsgebiet von Sternen.

    Rho-Ophiuchi-Wolke
    Die Rho-Ophiuchi-Wolke: Hier werden Sterne geboren.
    Quelle: dpa

    Roter Gasnebel, der in den Kosmos strömt, und leuchtender Staub: Zum ersten Jahrestag des wissenschaftlichen Betriebs des unter deutscher Beteiligung gebauten James-Webb-Teleskops hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Mittwoch ein spektakuläres neues Bild veröffentlicht.
    Darauf ist die Rho-Ophiuchi-Wolke zu sehen - das der Erde am nächsten gelegene Entstehungsgebiet von Sternen. Durch eine Entfernung von 390 Lichtjahren war eine scharfe Aufnahme möglich.

    Aufnahme zeigt 50 junge Sterne

    Das Bild des Webb-Teleskops zeigt rund 50 junge Sterne. Sie haben eine ähnliche Masse wie unsere Sonne oder weniger. Einige weisen die charakteristischen Schatten zirkumstellarer Scheiben auf - ein Zeichen dafür, dass sich möglicherweise Planeten um sie herum bilden. Zudem sind große Wasserstoffstrahlen in Teilen des Bildes zu sehen. Die Mitte der Aufnahme zeigt glühenden Staub.
    Das Bild der Rho-Ophiuchi-Wolke vom Webb-Teleskop "erlaubt es uns, eine sehr kurze Periode im Lebenszyklus eines Sterns mit neuer Klarheit zu sehen", erklärte Klaus Pontoppidan vom wissenschaftlichen Programm des James-Webb-Teleskops.

    Unsere eigene Sonne hat vor langer Zeit eine Phase wie diese durchlebt. Und jetzt verfügen wir über die Technologie, um den Beginn der Geschichte eines anderen Sterns zu sehen.

    Klaus Pontoppidan

    Sternenentstehung im Carinanebel
    Bis zur Geburt der ersten Sterne und Galaxien blicken, Exoplaneten finden und mittels Infrarot-Kameras in die Zeit kurz nach dem Urknall schauen - die ersten Bilder gibt es jetzt.13.07.2022 | 1:34 min

    Spiegel mit mehr als sechs Metern Durchmesser

    Das James-Webb-Teleskop kann dank Infrarot-Technik kosmische Staubwolken durchdringen und Licht von den allerersten Sternen auffangen. Herzstück des Webb-Teleskops ist ein konkaver Spiegel von sechseinhalb Metern Durchmesser.
    Das auch mit deutscher Beteiligung gebaute Teleskop war im Dezember 2021 nach jahrzehntelangen Vorbereitungen ins All gebracht worden. Nun befindet es sich mehr als anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
    Weltall Doku
    Himmelsforscher setzen hohe Erwartungen in das James-Webb-Teleskop. Es soll 100-mal leistungsfähiger sein als das Hubble-Teleskop.04.10.2024 | 14:45 min

    James Webb lieferte vor einem Jahr erste Farbaufnahme

    Die erste Farbaufnahme des Teleskops war am 11. Juli 2022 bei einer Präsentation mit US-Präsident Joe Biden vorgestellt worden. Es war nach Nasa-Angaben das schärfste Bild des frühen Universums.
    Die gezeigten Galaxien entstanden vor mehr 13 Milliarden Jahren und damit relativ bald nach dem Urknall. Seitdem wurden weitere beeindruckende Bilder veröffentlicht, etwa vom Jupiter.
    Erkunden Sie in unserer Story das James-Webb-Teleskop:

    Nachrichten | Panorama
    :Erkunden Sie den Hubble-Nachfolger interaktiv

    Mit dem James-Webb-Teleskop startet heute eine Zeitreise zu den Anfängen des Universums. Was macht es so besonders? Entdecken Sie das Teleskop im 3D-Modell.
    Das James-Webb-Teleskop mit ausgebreitetem Sonnenschild: In 1,5 Millionen Kilometer Entfernung zur Erde soll es neue Erkenntnisse zu den Anfängen des Alls liefern.
    Quelle: AFP, AP