Täter soll Schüler sein:Belgrad: Neun Tote durch Schüsse in Schule
|
In einer Schule im serbischen Belgrad sind Schüsse gefallen. Nach Regierungsangaben wurden neun Menschen getötet - der Täter soll ein Schüler der Einrichtung sein.
Ein Schüler hat in einer Belgrader Schule auf Mitschüler und Schulpersonal geschossen. Nach Angaben der Regierung kamen acht Schulkinder und ein Wachmann ums Leben. Das bestätigte auch der Direktor der Belgrader Polizei, Veselin Milic, auf einer Pressekonferenz. Sechs weitere Schüler sowie eine Lehrerin seien verletzt worden.
Der mutmaßliche Täter habe nach dem Blutbad selbst die Polizei angerufen. Der Jugendliche habe die Tat lange vorbereitet und sei planmäßig vorgegangen, er habe sogar über eine Liste von potenziellen Opfern verfügt.
Innenministerium: Tatwaffe vom Vater
In der Schule im Stadtteil Vracar im Zentrum von Belgrad fielen am Mittwochmorgen um 8:40 Uhr die ersten Schüsse. Die Polizei habe sofort alle verfügbaren Polizeistreifen in die Schule geschickt, erklärte das Innenministerium. Die Polizei sperrte das umliegende Areal großräumig ab, wie Medien berichteten.
Der 13-jährige Verdächtige sei auf dem Schulhof angetroffen und festgenommen worden. Der Schüler der siebten Klasse werde verdächtigt, mehrere Schüsse aus einer Pistole seines Vaters auf Mitschüler und Beschäftigte der Schule abgefeuert zu haben.
Keine näheren Angaben zum Motiv
Milan Nedeljkovic von der Bezirksverwaltung in Vracar sagte, der Wachmann der Schule habe sich dem Schützen in den Weg gestellt und damit wahrscheinlich weitere Opfer verhindert. Der Wachmann "wollte die Tragödie verhindern und er war das erste Opfer", sagte Nedeljkovic vor Journalisten vor dem Schulgebäude.
Zum Motiv und zum Hintergrund des Jugendlichen machte die Polizei keine näheren Angaben. Die Polizei arbeite mit Hochdruck daran, "alle Fakten und Umstände aufzuklären, die zu dieser Tragödie geführt haben", erklärte das serbische Innenministerium.
Serbische Regierung ordnet dreitägige Staatstrauer an
Nach ZDF-Informationen handelt es sich bei der Grundschule in Belgrad um eine Eliteschule im Zentrum der Hauptstadt, auf der bilingual auch auf Französisch unterrichtet wird. In Serbien endet die Grundschule - anders als in Deutschland - erst nach acht Jahren.
Nach den tödlichen Schüssen hat die serbische Regierung eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Dies gab Bildungsminister Branko Ruzic auf einer Pressekonferenz in der serbischen Hauptstadt bekannt.
Quelle: AFP, dpa