Der Disney-Klassiker "Schneewittchen" ist in einem Remake in die Kinos gekommen. Die Macher wollten eine zeitgemäße Geschichte erzählen und ernten viel Kritik dafür.
Zu woke, zu feminin, zu modern: Disneys Remake des Klassikers von 1937 erhitzt die Gemüter. Filmkritiker Andreas Platthaus im Gespräch.24.03.2025 | 4:57 min
Seit die Neufassung von "Schneewittchen" in den Kinos läuft, ist eine Debatte entflammt. Es geht um Rassismus, Sexismus und zu viel Wokeness. Die Kritik macht sich auch an der Hauptdarstellerin Rachel Zegler fest, die hispanischer Abstammung ist. Sie repräsentiere nicht das klassische Schneewittchen mit schneeweißer Haut.
Für Disney war Schneewittchen schon immer wichtig
Schneewittchen sei der heilige Gral und der erste abendfüllende Zeichentrickfilm, den Walt Disney selbst produziert hat und habe daher eine immense Bedeutung. Der Film gelte als der Grundstein des heutigen globalen Unterhaltungskonzerns Disney, erklärt Disney-Experte Andreas Platthaus. Die Kritik an der Haufarbe der 23-jährigen Zegler nennt er grotesk.
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Das ist aber nicht die einzige Kritik: Die Märchenfigur ist modern interpretiert. Hier ist Schneewittchen eine Anführerin, die sich am Ende ihr, von der bösen Königin geraubtes, Königreich selbst zurückholt.
Bei Regisseur Marc Webb ist Schneewittchen eine Heldin
"Marc Webb, unser Regisseur, wollte eine Heldin-Prinzessin für seine Tochter erschaffen", sagt Rachel Zegler, die Schneewittchen im aktuellen Remake spielt.
Ich mochte diese Idee, man kann doch heute Prinzessin und Heldin sein, ich jedenfalls wollte das sein.
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Rachel Zegler, Schauspielerin
Kritik an Schneewittchen-Film: "Wokes Desaster"
Einige Kritiker fühlen sich um das pure Schneewittchen-Erlebnis gebracht - auch das führt zu aufgeladenen Debatten.
Viele Fans der Originalversion finden ihre Geschichte hier nicht wieder. Darum wäre es vielleicht geschickter gewesen, eine eigene Geschichte zu erzählen. Andererseits ist es verständlich, dass Disney sein Kapital nutzt für neue Versionen.
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Andreas Platthaus, Disney-Experte
In der Presse und den sozialen Medien wird der Film als "Wokes Desaster" verspottet. Auch in den USA ist Donald Trump die Wokeness bei Disney ein Dorn im Auge. Kurz vor Trumps Amtseinführung entfernte Disney einen Dialog über eine Transgender-Figur aus der neuen Pixar-Miniserie "Win or Lose".
Vor allem niedlich: Der Disney-Klassiker "Schneewittchen und die sieben Zwerge" von 1937.
Quelle: dpa
Disney-Konzern erklärt heiklen Schnitt
"Bei animierten Inhalten für ein jüngeres Publikum sehen wir, dass Eltern bestimmte Themen lieber selbst und zu einem Zeitpunkt besprechen, den sie selbst bestimmen", begründete Disney seine Entscheidung.
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"Man wird gespannt darauf sein dürfen, inwieweit bestimmte jetzt schon angekündigte Filmprojekte sich vielleicht verschieben", sagt Andreas Platthaus.
Wenn das der Fall ist, dann spricht das dafür, dass an den Drehbüchern weiter herumgearbeitet wird. Und das ist natürlich genau das, was zu fürchten steht. Disney ist da kein Sonderfall.
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Andreas Platthaus, Disney-Experte
Stritten Gal Gadot und Rachel Zegler über Gaza?
Und als sei das alles noch nicht genug, kommt noch eine heikle politische Dimension in die Debatte: Angeblich sollen sich Gal Gadot, die die böse Königin spielt und im wirklichen Leben Israelin ist, und Rachel Zegler in der Gretchenfrage um Gaza heftig gestritten haben. Ob was Wahres daran ist, weiß niemand. Fischen nach Klicks auf Kosten des Films, sagt Andreas Platthaus.
Quelle: dpa
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