"Parasite"-Darsteller Lee Sun Kyun tot aufgefunden

    Lee Sun Kyun:"Parasite"-Darsteller tot aufgefunden

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    Der südkoreanische Erfolgsfilm "Parasite" machte ihn weltweit einem größeren Publikum bekannt: Nun ist der Schauspieler Lee Sun Kyun tot. Zuvor soll nach ihm gesucht worden sein.

    Lee Sun-kyun bei der Verleihung der 50. Internationalen Emmy Awards in New York City am 21.11.2022.
    In Südkorea bereits vor "Parasite" ein Star: Lee Sun Kyun (Archivbild).
    Quelle: Reuters

    Der aus der Oscar-gekrönten Gesellschaftssatire "Parasite" bekannte südkoreanische Schauspieler Lee Sun-kyun ist tot. Seine Leiche wurde nach Angaben der Polizei in einem Fahrzeug an einem Park in der Hauptstadt Seoul gefunden.
    Demnach nahm er sich mutmaßlich das Leben. Der 48-Jährige war seit Oktober wegen des Verdachts auf Drogenkonsum im Visier der Polizei, laut der Nachrichtenagentur Yonhap wurde er erst vor wenigen Tagen stundenlang verhört.
    Lee hinterlässt eine Frau und zwei Söhne. Er habe eine "Notiz hinterlassen, die sich wie ein Testament liest", berichtete Yonhap unter Berufung auf die Polizei. Verzweifelte Fans verabschiedeten sich von dem Schauspieler in den Online-Netzwerken.

    Normalerweise berichten wir nicht über Suizid. Dies gibt der Pressekodex vor. Dort heißt es: "Die Berichterstattung über Selbsttötung gebietet Zurückhaltung. Dies gilt insbesondere für die Nennung von Namen, die Veröffentlichung von Fotos und die Schilderung näherer Begleitumstände."

    Ausnahmen sind zu rechtfertigen, wenn es sich um Vorfälle der Zeitgeschichte oder von erhöhtem öffentlichen Interesse handelt.

    Zudem meiden wir Berichte über Selbsttötungen, da hierdurch die Nachahmerquote steigen könnte.

    Sollten Sie von Suizidgedanken betroffen sein, so wenden Sie sich bitte an professionelle Helfer. Diese finden Sie jederzeit bei der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222.

    Zuletzt Ermittlungen wegen illegalen Drogenkonsums

    In Südkorea gelten sehr strenge Anti-Drogen-Gesetze. So kann etwa der Konsum von Cannabis mit lebenslanger Haft geahndet werden. In den vergangenen Monaten mussten sich mehrere Prominente aus der Kulturszene des Landes, unter ihnen der Rapper G-Dragon, wegen des Verdachts, Rauschgift genommen zu haben, vor den Behörden verantworten.
    Gegen Lee ermittelte die Polizei seit Oktober. Laut Yonhap dauerte das letzte Verhör durch die Beamten 19 Stunden lang, vom 23. bis 24. Dezember. Lee wurde vorgeworfen, in der Wohnung einer Animierdame aus einer Nobelbar illegale Drogen konsumiert zu haben. Er gab demnach an, von der Frau "hereingelegt" worden zu sein. Er habe nicht gewusst, dass es sich um verbotene Substanzen gehandelt habe.
    Vor einem Verhör Ende Oktober hatte der Schauspieler kurz mit Reportern gesprochen und sich dabei dafür entschuldigt, dass er durch seine Verwicklung in diesen "unangenehmen Vorfall viele Menschen enttäuscht" habe. "Es tut mir leid für meine Familie, die in diesem Moment so viel Kummer ertragen muss", fügte er hinzu.

    Welterfolg mit "Parasite"

    Lee war bereits vor dem Welterfolg von "Parasite" in seiner Heimat ein bekannter Schauspieler. Die Mischung aus Gesellschaftssatire und Thriller, "Parasite", des Regisseurs Bong Joon Ho hatte 2020 vier Oscars gewonnen, für Regie, Drehbuch, bester fremdsprachiger Film und in der Top-Sparte "Bester Film". Die höchste Auszeichnung war nie zuvor an einen Film gegangen, der in einer anderen Sprache als Englisch gedreht wurde.
    Archiv: Lee Sun Kyun und Cho Yeo Jeong im Film "Parasite" (2019).
    Lee Sun Kyun und Cho Yeo Jeong im Film "Parasite" (2019).
    Quelle: DPA

    "Parasite" handelt vom Spross einer armen südkoreanischen Familie, der einen Job als Nachhilfelehrer für die Tochter eines reichen Unternehmers - gespielt von Lee - ergattert. Mit schwarzem Humor wird erzählt, wie der Sohn nach und nach seine ganze Familie als Angestellte bei seinem neuen Arbeitgeber unterbringt. In dem Film spielte Lee den Ehemann und Vater der wohlhabenden Familie Park.
    Auch Lees letzter Film, der Horror-Thriller "Sleep" von Regisseur Yoo Jae-sun, hatte bei den Filmfestspielen in Cannes in der Nebenreihe Kritikerwoche positive Kritiken geerntet. Darin spielt er einen Ehemann, dessen Schlafwandeln gruselige Folgen hat. 
    Quelle: dpa, AFP, Reuters, AP

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