Kinofilm "The Substance": Eine Rolle wie gemacht für Moore
Kinofilm "The Substance":Eine Rolle wie geschneidert für Demi Moore
von Nicolette Feiler-Thull
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Demi Moore spielt in "The Substance" eine alternde Moderatorin, die wieder jung aussehen will. Die Rolle hat faszinierend viel mit Moore selbst zu tun. Und übt Kritik an Hollywood.
"The Substance" greift Schönheitswahn und Altersdiskriminierung auf. Moore könnte eine Oscar-Nominierung winken.17.09.2024 | 2:57 min
Der Traumfabrik Hollywood hatte sie längst den Rücken gekehrt. Doch nun kommt US-Schauspielerin Demi Moore in einem Film über die Wiedererlangung verlorener Jugend zurück auf die Kinoleinwand.
Sie spielt Elizabeth Sparkle, eine einsame, abgehalfterte Berühmtheit, die nur noch Aerobic-Queen im TV sein darf. An ihrem 50. Geburtstag wird sie von TV-Manager Harvey gefeuert. Ein Gefühl, das Demi Moore gut kennt, wie sie im ZDF-Interview gesteht.
Es gibt da eine gewisse Verletzlichkeit (...). Dadurch entstand auch die Faszination für dieses Thema. Weil wir alle damit etwas verbinden, weil wir das Gefühl kennen, nicht gut genug zu sein.
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Demi Moore, Schauspielerin
Demi Moore hat ihrem Körper das Altern nie erlaubt
Jung sein, um jeden Preis, wer will das nicht? Elizabeth lässt sich auf eine mysteriöse Substanz ein - einmal injiziert, erzeugt ihr Körper eine jüngere Version ihrer selbst. Aus Elizabeth wird Sue. Im wöchentlichen Wechsel wandelt sie zwischen jung (Sue) und alt (Elizabeth). Das gelingt allerdings nur, wenn sich beide an gewisse Regeln halten.
Demi Moore spielt in "The Substance" eigentlich sich selbst. Ihrem Körper hat sie das Altern nie erlaubt. Unzählige Botox-Behandlungen und Schönheits-OPs hat sie im Laufe der Jahre machen lassen. Jetzt, so erzählt sie im ZDF-Interview, habe sie genug.
Moore: Von Erwartungen der Männer freischwimmen
Frauen eiferten einer Perspektive der idealisierten Frau hinterher, "die wir als Frauen leider übernommen haben und der wir hinterherjagen", so Moore.
Hier sollte es wieder darum gehen, wie wir uns selbst sehen und wahrnehmen als Frauen. Und nicht darum, wie andere uns sehen oder reflektieren.
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Demi Moore, Schauspielerin
Der Film spiegelt den plumpen Blick der Werbe- und Filmindustrie auf den Frauenkörper wider. Demi Moore kennt diesen Blick, sie war in den 90er Jahren die gefragteste Frau der Traumfabrik und Sexsymbol.
Demi Moore setzte Standards bei der Bezahlung
Als erste Frau in Hollywood verhandelt sie eine zweistellige Millionen-Gage für die Hauptrolle im Kinofilm "Striptease" (1996) - zu der Zeit ein unglaublicher Betrag für eine Frau. Ihr damaliger Ehemann Bruce Willis bekommt zu dieser Zeit dreimal höhere Gagen.
Als Demi Moore auf dem Cover eines US-Magazins ihre Schwangerschaft zum Symbol erotischer Weiblichkeit erklärt, wirft ihr Hollywood Pornografie vor. Von da an geht es steil bergab mit ihrer Karriere.
Multitalent Zoe Kravitz hat in diesem Sommer ihre Premiere "Blink Twice" gefeiert.20.08.2024 | 2:30 min
Schönheits-OP für "Drei Engel für Charlie - Volle Power"
Für den Film "Drei Engel für Charlie - Volle Power" (2003) lässt sie ihren Körper ästhetisch rundumerneuern. Ganze Artikel widmen sich fortan nur noch der Frage, wie viele Operationen sie hinter sich hatte.
Heute, mit 61, fühle sie sich befreit, sagt sie. Auch durch die Rolle, die ihr die französische Regisseurin für den Film gab, der übrigens eine europäische Produktion ist und nicht in Hollywood entstand.
Selbstverurteilung, Streben nach Perfektion, der Versuch, sich von Fehlern zu befreien - nichts davon ist ausschließlich Frauen vorbehalten. Aber wir Frauen sind da einigem ausgesetzt. Doch am Ende des Tages sind es immer die Entscheidungen, die meine Figur trifft, die ich treffe. Ich habe die Wahl.
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Demi Moore, Schauspielerin
"The Substance" ist Moores Comeback in Hollywood
In "The Substance" erscheint Hauptfigur Sue irgendwann nicht mehr pünktlich zum Körpertausch - das ist eigentlich eine der Regeln. Die Folgen sind monströs, man ahnt, dass es mit Elisabeth und Sue ein schauriges Ende nehmen muss.
Mit dieser Rolle hat sich Demi Moore in Hollywood wieder ins Gespräch gebracht. Sie setzt ihren Körper wieder einmal ein - nur diesmal als schaurig schöner Rachefeldzug gegen den Jugendwahn der Unterhaltungsindustrie.
Nicolette Feiler-Thull ist Redakteurin bei "Kulturzeit".
Quelle: dpa
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