Schweizer Schriftsteller:Peter Bieri alias Pascal Mercier gestorben
|
Den meisten ist er durch seinen Bestseller "Nachtzug nach Lissabon" bekannt - nun ist der Schweizer Schriftsteller Peter Bieri alias Pascal Mercier gestorben.
Peter Bieri alias Pascal Mercier (Archivfoto)
Quelle: Imago
Der Schweizer Schriftsteller Peter Bieri, der unter seinem Alias Pascal Mercier bekannt wurde, ist tot. Das teilte der Hanser Verlag am Dienstag mit. Der 79-Jährige ist für seinen Roman "Nachtzug nach Lissabon" bekannt, der 2004 erschien. Er starb nach Angaben einer Sprecherin in Berlin, wo er zuletzt wohnte.
"Nachtzug nach Lissabon" wurde zum Bestseller
Mit "Nachtzug nach Lissabon" gelang Pascal Mercier ein Welterfolg. Der Roman um einen Altsprachenlehrer, der eines Tages aus dem eingefahrenen Trott ausbricht und sich auf eine abenteuerliche Sinnsuche begibt, wurde weltweit zu einem der meistverkauften Bücher eines Schweizer Autors. Das Buch wurde millionenfach verkauft, die Übersetzungsrechte sind in mehr als 40 Sprachen weltweit vergeben, wie der Hanser Verlag informierte. Eine Verfilmung kam 2013 ins Kino.
Bieri, der in Bern geboren wurde, veröffentlichte als Pascal Mercier fünf Romane. Der letzte, "Gewicht der Worte", erschien 2020. Seine literarischen Werke waren oft mit seiner philosophischen Arbeit verflochten. Er schrieb zahlreiche philosophische Bücher, zuletzt etwa "Eine Art zu leben: Über die Vielfalt menschlicher Würde" von 2013.
Verleger und Lektor ehren Bieri
Verleger Jo Lendle teilte mit:
"Peter Bieri hat in eigenem Namen und unter seinem nom de plume ein Leben lang gezeigt, wie sich Gedanken und Geschichten gegenseitig beflügeln: Der Philosoph hat vom Erzähler gelernt."
Der Lektor Tobias Heyl teilte mit: "Philosoph und Romancier, ein sprachgewaltiger Autor, der in vielen Sprachen zuhause war: Peter Bieri nahm das Schreiben und das Lesen auf eine Art und Weise ernst, die manche Menschen verwunderte. Er hat an die besondere Kraft der Bücher geglaubt. Dass ich ihn fast 25 Jahre als Lektor begleiten durfte und viele Gespräche mit ihm führen konnte, erscheint mir nun als besonderes Glück."
Quelle: dpa