Unicef: 289 Minderjährige auf Mittelmeerroute 2023 gestorben

    Unicef-Angaben zu 2023:289 tote Minderjährige auf Mittelmeerroute

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    Bei der Flucht übers Mittelmeer sind 2023 fast 300 Minderjährige gestorben - deutlich mehr als zu diesem Zeitpunkt vergangenes Jahr. Tatsächlich dürfte die Zahl noch höher liegen.

    Italien: Ein Mitglied der spanischen Nichtregierungsorganisation Open Arms hilft Migranten, an Bord zu kommen. Archivbild
    Immer mehr Menschen versuchen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    In der ersten Jahreshälfte sind auf den Flüchtlingsrouten über das Mittelmeer nach UN-Angaben 289 Minderjährige ums Leben gekommen. Das seien fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum 2022, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in Genf mit.
    Von Januar bis Ende Juni des Vorjahres waren mindestens 150 Minderjährige auf diesen Fluchtrouten umgekommen. "Gejagt von Konflikten und Klimawandel setzen immer mehr Kinder ihr Leben aufs Spiel, indem sie sich auf die gefährliche Route über das Mittelmeer nach Europa begeben", sagte Verena Knaus, bei Unicef zuständig für Migration und Vertreibung.
    Flüchtlinge auf Boot im Mittelmeer
    Von Tunesien aus starten Geflüchtete die gefährliche Fahrt übers Mittelmeer. Unterwegs mit der Küstenwache, die ihre Flucht verhindern will.23.06.2023 | 1:29 min

    Unicef geht von hoher Dunkelziffer aus

    Die Organisation geht davon aus, dass die wahren Zahlen höher sind. Viele Boote sinken ohne Überlebende. Der Tod der Insassen werde deshalb nie registriert. Unicef verwendet die Bezeichnung "Kinder" für alle Minderjährigen.
    Eine Unterscheidung in Kinder und Jugendliche gibt es nicht. In Deutschland sind 13-Jährige noch Kinder, vom 14. bis zum 18. Geburtstag spricht man von Jugendlichen.

    Mehr Minderjährige laut Unicef auf Mittelmeerrouten

    Unicef schätzt, dass unter den Flüchtenden auf den Mittelmeerrouten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 11.600 Minderjährige waren, ebenfalls fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Viele von ihnen seien ohne Eltern unterwegs.
    Knaus kritisierte, dass zu wenig für die Rettung von Migranten getan werde. "Hunderte Mädchen und Jungen sterben während dieser Untätigkeit", sagte sie.
    Quelle: dpa

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