Taucher auf Mallorca vor Gericht:Deutscher soll Schiffswrack geplündert haben
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Ein deutscher Taucher soll auf Mallorca jahrhundertealte Güter aus einem Wrack entwendet haben. Der mutmaßliche Plünderer plädiert auf unschuldig - er wollte nur Gutes tun.
Die Galeere, von der die Güter stammen, soll im ersten Jahrhundert vor der Insel aufgelaufen sein.
Quelle: reuters
Ein deutscher Taucher steht auf Mallorca wegen der mutmaßlichen Plünderung eines römischen Schiffswracks vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft habe zum Prozessauftakt in Palma zwei Jahre Haft für den 52 Jahre alten Angeklagten gefordert, berichteten am Freitag Medien der spanischen Mittelmeer-Insel.
Der Mann, der auf der Insel wohnt, wird demnach beschuldigt, im Januar 2019 vor der Küste von Porto Cristo im Osten Mallorcas drei Gegenstände aus Blei und ein Objekt aus Keramik aus dem Wrack entwendet zu haben. Ein Justiz-Sprecher bestätigte auf Anfrage diese Informationen.
Taucher bestreitet Vorwürfe
Zum Prozessauftakt habe der Mann am Donnerstagabend zugegeben, die Objekte bei einem Tauchgang gefunden und an sich genommen zu haben, berichteten unter anderem die Zeitungen "Diario de Mallorca" und "Última Hora". Doch er habe den Vorwurf bestritten, er sei bis zum Wrack getaucht.
Laut der Anklage, die sich unter anderem auf Berichte zweier Sachverständiger beruft, soll er aber unter anderem Schutz-Sandsäcke und -Planen vom Wrack entfernt haben. Er wird deshalb vom balearischen Kulturministerium und vom Inselrat auch wegen Beschädigung des historischen Erbes angeklagt.
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Angeklagter: Habe Gegenstände am Strand gefunden
Der Deutsche war von einer Patrouille festgenommen worden, als er mit einem Metalldetektor ausgerüstet aus dem Wasser stieg. Er hatte die vier Objekte bei sich, die sichergestellt wurden. Der Angeklagte beteuert jedoch, er habe die Gegenstände am Strand gefunden.
"Für mich war es ein Hobby, das Meer zu säubern und etwas Gutes zu tun", wurde er von der "Mallorca Zeitung" zitiert. Er habe "kein Schiff gesehen" und auch nicht gewusst, dass es sich um antike Objekte handelt.
Wert von fast 12.000 Euro
Für die Sachverständigen stammen die Gegenstände allerdings "zweifellos" aus dem Wrack. Nach Schätzung des Inselrats hätten sie zusammen einen Wert von 11.900 Euro, schrieb das "Mallorca Magazin". Beamte sagten aus, der Angeklagte habe "das Wrack zerlegt und geplündert" - und am Tatort auch eine Bauchtasche vergessen.
Die nach amtlichen Angaben im ersten Jahrhundert nur rund 30 Meter vor der Küste von Porto Cristo auf Grund gelaufene Galeere wurde erst 1955 entdeckt. Das Wrack wird "Ses Llumetes" genannt und wird in Spanien als Kulturgut geschützt.
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Quelle: dpa