Unruhen nach Messerangriff:Dublin-Krawalle: "Schande über Irland"
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Ein Messerangriff mit mehreren verletzten Kindern in Irlands Hauptstadt Dublin hat gewalttätige Proteste ausgelöst. Regierungschef Leo Varadkar zeigte sich am Tag danach entsetzt.
Mehrere Kinder und eine Frau wurden gestern bei einem Messerangriff in der irischen Hauptstadt verletzt. Danach kam es zu heftigen Ausschreitungen durch Randalierer.24.11.2023 | 1:59 min
Eine Straßenbahn und ein Polizeiauto ausgebrannt, Schaufenster zertrümmert, mehrere Läden geplündert: In der irischen Hauptstadt Dublin ist es in der Nacht zum Freitag zu Ausschreitungen gekommen - 34 Menschen wurden bislang festgenommen.
Zu den Ausschreitungen war es gekommen, nachdem ein Angreifer am Donnerstagnachmittag drei Kinder und eine Lehrerin mit einem Messer attackiert und teils schwer verletzt hatte. Ein fünfjähriges Mädchen und die Frau wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Zwei weitere Kinder erlitten leichtere Verletzungen. Der etwa 50 Jahre alte Tatverdächtige konnte von Passanten überwältigt werden. Das Motiv der Tat war den Ermittlern zufolge zunächst unklar.
In der irischen Hauptstadt Dublin hat ein Mann vor einer Grundschule Kinder mit einem Messer attackiert. Stunden nach der Attacke kam es in der Stadt zu Ausschreitungen.24.11.2023 | 0:22 min
Rechtsextreme Hooligans unter den Randalierern
Der Polizei zufolge begannen die Ausschreitungen aus einer Menge heraus, die sich um die Absperrbänder am Tatort nach der Bluttat versammelt hatten. Die Ausschreitungen waren Polizeiangaben zufolge teils rechtsextrem motiviert, nachdem es in sozialen Medien Spekulationen über die Nationalität des mutmaßlichen Täters gegeben hatte. Polizeichef Harris sprach konkret von rechtsextremen Hooligans. Die Polizei machte zur Staatsangehörigkeit des Mannes zunächst keine Angaben und verwies auf die laufenden Ermittlungen.
Justizministerin Helen McEntee sagte dem Sender RTÉ, ein gewalttätiger Mob habe das Ziel gehabt, Verwüstung anzurichten. Polizisten wurden mit Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Um Mitternacht sei die Ordnung wiederhergestellt gewesen, so McEntee. Nach Angaben der Polizei wurden elf Einsatzwagen und mehrere Busse beschädigt. Dreizehn Läden seien angegriffen oder geplündert worden - vor allem Sportgeschäfte wurden nach Angaben des Polizeichefs ins Visier genommen.
Regierungschef: Randalierer sind keine Patrioten
Regierungschef Leo Varadkar verurteilte am Freitag die Ausschreitungen. Seinen Angaben zufolge seien etwa 500 Menschen und rund 400 Polizisten im Einsatz gewesen.
Sie hätten Schande über Irland, ihre Familien und sich selbst gebracht. "Diese Kriminellen haben das, was sie getan haben, nicht getan, weil sie Irland lieben", so Varadkar weiter. "Sie haben das nicht gemacht aus irgendeinem Gefühl von Patriotismus." Sie hätten es getan, weil sie von Hass erfüllt seien, weil sie Gewalt und Chaos liebten. Regierungschef Varadkar bezeichnete die Passanten, die sich dem Angreifer entgegengestellt hatten, als Helden.
Nach Meinung von Polizeichef Harris haben soziale Medien dazu beigetragen, dass die Situation nach dem Messerangriff eskalierte. Auf die Frage, ob die Polizei versagt habe, antwortete er, man habe nicht vorhersehen können, dass so auf ein furchtbares Verbrechen reagiert werde. "Niemand hätte das vorhersehen können." Die Polizei setzte zudem ihre Ermittlungen zur Messerattacke fort.
Quelle: AFP, dpa, AP
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