Beschimpft, bespuckt, geschlagen: Die Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt zu. (Archivfoto)
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Die Zahl der im Dienst angegriffenen Einsatzkräfte hat im vorigen Jahr bundesweit den Stand von mindestens 80.000 Personen erreicht. Dies ergab eine am Samstag veröffentlichte Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in allen 16 Bundesländern.
Ziel der Angriffe waren demnach rund 76.000 Polizisten, 1.000 Feuerwehrleute und 2.100 andere Rettungskräfte. In allen Bundesländern zeigt sich der Umfrage zufolge eine steigende Tendenz.
"Das sind Dinge, die haben wir so noch nicht erlebt", so Vinzenz Kasch, Sprecher der Berliner Feuerwehr, über die Zunahme der Gewalt gegenüber Einsatzkräften.07.09.2023 | 4:11 min
NRW bei Gewalt gegen Einsatzkräfte vorn
Spitzenreiter im Ländervergleich ist nach absoluten Zahlen das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort sei 2022 bei 20.163 Straftaten eine Polizistin oder ein Polizist als Opfer registriert worden.
Bei 795 von ihnen handelte es sich um schwere oder gefährliche Körperverletzung. 12.152 Fälle oder 60 Prozent der Angriffe waren "Widerstandshandlungen" ohne Verletzung der Polizisten. Schwer verletzt wurden zudem 31 Feuerwehrleute und 64 sonstige Rettungskräfte in NRW.
Bayern: Rechnerisch jeder zweite Beamte betroffen
In Bayern waren demnach 6.502 Polizisten Opfer eines tätlichen Angriffs, 4.532 Polizisten waren Geschädigte von Widerstand und 5.364 von Beleidigungen - einer weiteren häufigen Straftat gegen Einsatzkräfte, die als Form des verbalen Übergriffs erfasst wird. Insgesamt gab es in Bayern 19.057 Fälle.
Die Quote betroffener Einsatzkräfte ist damit in Bayern besonders hoch: 2022 gab es im Freistaat dem Bericht zufolge 34.204 Polizeivollzugsbeamte, so dass rechnerisch deutlich mehr als die Hälfte im Dienst angegriffen wurden.
Die Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr hat in letzter Zeit erheblich zugenommen.07.09.2023 | 2:53 min
Gewalt gegen Einsatzkräfte: Bericht über Zunahme
Gemessen an der Einwohnerzahl werden die Einsatzkräfte in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland am häufigsten Opfer von Angriffen im Dienst.
Quelle: AFP