Frankreich: Kinderporno-Ring aufgedeckt - 95 Festnahmen

    Von Bürgermeister bis Lehrer:Frankreich: Kinderporno-Netzwerk zerschlagen

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    In Frankreich ist ein internationaler Kinderporno-Ring aufgeflogen. Verdächtige zwischen 18 und 74 Jahren sollen Bilder und Videos auf Signal geteilt haben. Es gab 95 Festnahmen.

    Archiv: Schatten von einem Mann und einem schaukelnden Kind, aufgenommen am 27.08.2014
    95 Pädophilen-Verdächtige wurden verhaftet, darunter Lehrer, Politiker und Jugendbetreuer (Archivbild).
    Quelle: dpa

    Nach der Zerschlagung eines internationalen Netzwerks zur Verbreitung missbräuchlicher Bilder und Videos mit Minderjährigen sind in Frankreich 95 Menschen festgenommen worden. Die Bilder seien über den Messengerdienst Signal geteilt worden, erklärte die Gendarmerie.
    Demnach handelt es sich bei allen Verdächtigen um Männer im Alter zwischen 18 und 74 Jahren, außerdem sei ein 16-Jähriger darunter. 36 der Festgenommenen waren der Polizei demnach bereits wegen Sexualstraftaten gegen Minderjährige oder aufgrund der Nutzung einschlägiger Websites bekannt.
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    Sieben von ihnen seien in Frankreich bereits in der nationalen Datenbank für Sexual- und Gewaltstraftäter registriert gewesen, die meisten Beschuldigten hätten die Handlungen bereits zugegeben.

    Von Jugendbetreuer bis Sportlehrer

    Bei einem der Festgenommenen handelt es sich um den Direktor einer Jugendorganisation, ein anderer ist den Angaben zufolge Sportlehrer. Auch ein stellvertretender Bürgermeister wurde demnach festgenommen. In den Kinderpornografie-Foren seien mehr als 16.000 Menschen aus 130 Ländern registriert gewesen, hieß es seitens der Gendarmerie weiter.
    Bei Hausdurchsuchungen zwischen dem 9. und 19. Dezember seien insgesamt 375.000 Fotos und 156.000 Videos gefunden worden. 122 Computer, 330 digitale Gräte und 152 Smartphones wurden beschlagnahmt, wie die Gendarmerie weiter erklärte.  Die Ermittlungen hätten im November 2023 begonnen, nachdem zuvor das Mobiltelefon eines der Nutzung kinderpornografischer Seiten beschuldigten Mannes durchsucht worden war. Die Ermittler entdeckten demnach dabei mehrere Diskussionsgruppen auf Signal.

    Der Begriff "Kinderpornografie" wird zunehmend kritisiert:

    "Verharmlosender und ungenauer, aber weithin gebräuchlicher Begriff für Missbrauchsdarstellungen. Er kann darüber hinwegtäuschen, dass jede derartige Darstellung ein Verbrechen zum Gegenstand hat. Der Begriff wird auch im Strafrecht zur Definition von Missbrauchsdarstellungen weiterhin gebraucht."

    Quelle: Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs

    Zerschlagung während Frankreich auf Pelicot-Prozess schaut

    Die Festnahmen erfolgten, während in Frankreich der aufsehenerregende Vergewaltigungsprozess von Avignon lief. In dem Verfahren wurde am Donnerstag Haupttäter Dominique Pelicot zur Höchststrafe von 20 Jahren verurteilt. Er hatte seine heute 71-jährige Ehefrau Gisèle über Jahre hinweg regelmäßig mit Schlafmitteln betäubt, sie selbst vergewaltigt sowie Fremden zur Vergewaltigung angeboten.
    Der Fall erschütterte die Öffentlichkeit in Frankreich und weit darüber hinaus.
    Gisele Pelicot verlässt in Avignon das Gerichtsgeäude nach der Urteilsverkündung.
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    Durchsuchungen auch in Deutschland

    Auch in Deutschland durchsuchten Kriminalbeamte am Donnerstag insgesamt 17 Wohnungen und Gebäude im Stadtgebiet Halle (Saale). Dabei stellten die Ermittler eine Vielzahl an Datenträgern und digitalen Speichermedien sowie weiteres Beweismaterial sicher, wie die Polizei mitteilte.
    Die Maßnahmen richteten sich gegen 16 Männer und eine Frau im Alter von 23 bis 67 Jahren. Gegen sie werde weiter ermittelt. Laut Polizei liefen die Ermittlungen bereits seit längerer Zeit und betreffen Straftaten im Zusammenhang mit Internetkriminalität und der Verbreitung von Kinderpornografie.
    Beamtin sitzt vor Computerbildschirm und wertet gesichertes Material aus.
    Die Polizei konnte eine Plattform mit kinderpornografischen Inhalten vom Netz nehmen. Offenbar haben Hunderttausende das Forum genutzt, sechs Verdächtige sind in Untersuchungshaft.08.10.2024 | 1:30 min
       

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