NGO: 177 Umweltschützer im vergangenen Jahr getötet

    Im vergangenen Jahr:NGO: Weltweit 177 Umweltschützer getötet

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    Gefährlicher Kampf für Naturschutz: Laut der NGO Global Witness sind im vergangenen Jahr 177 Aktivisten getötet worden, die meisten in Lateinamerika. Besonders gefährdet: Indigene.

    Verbrannte Bäume sind zu sehen, nachdem Landwirte in Manaquiri, Bundesstaat Amazonas, illegale Brände gelegt haben, aufgenommen am 06.09.2023
    Raubbau an der Natur - vor allem Aktivisten in Lateinamerika, die sich dagegen einsetzen, leben gefährlich.
    Quelle: AFP

    Fast jeden zweiten Tag bezahlt ein Umweltschützer seinen Einsatz für saubere Flüsse und intakte Wälder mit dem Leben: Im vergangenen Jahr wurden weltweit 177 Naturschützer getötet, wie die Nichtregierungsorganisation Global Witness am Mittwoch bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte.
    Gefährlichste Länder für Umweltschützer:
    • Kolumbien (60 Morde)
    • Brasilien (34 Morde)
    • Mexiko (31 Morde)
    • Honduras (14 Morde)
    • Philippinen (11 Morde)
    88 Prozent aller Morde wurden demnach in Lateinamerika registriert.

    NGO: Viele Tötungen nie aufgeklärt

    Vor allem Aktivisten, die sich gegen die Agrarindustrie, Bergbau und Holzfällerei einsetzen, leben gefährlich. Die meisten Tötungen würden nie aufgeklärt, berichtete die Organisation.
    Eine Sprecherin von Global Witness, Shruti Suresh, sagte:

    Die Verantwortlichen für die tödlichen Angriffe auf Aktivisten kommen schon viel zu lange ungestraft davon.

    Shruti Suresh, Sprecherin von Global Witness

    "Die Regierungen der Welt müssen dringend das sinnlose Töten derjenigen stoppen, die unseren Planeten verteidigen, indem sie die Ökosysteme schützen, die eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise spielen."

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    FAQ

    Ein Drittel der Opfer sind Indigene

    Im Zeitraum zwischen 2012 und 2022 wurden nach Angaben der Gruppe 1.910 Aktivisten getötet - das entspricht einem Mord nahezu alle zwei Tage. Vor allem Indigene werden immer wieder zur Zielscheibe: Sie machen über ein Drittel der Opfer aus, obwohl sie nur fünf Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren.

    Holzfäller und illegale Goldsucher dringen in unsere Gebiete ein - wer dagegen aufsteht, wird bedroht.

    Maria Leusa Munduruku, indigene Aktivistin

    Die indigene Aktivistin Maria Leusa Munduruku lebt im brasilianischen Amazonasgebiet, dem als CO2-Speicher eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel zukommt. "Sie haben unser Dorf angegriffen, unsere Häuser in Brand gesteckt und wir mussten fliehen."
    Dabei spielen die Urvölker im Kampf gegen die Erderwärmung eine Schlüsselrolle. Laut einer Studie der Welternährungsorganisation (FAO) schützen Indigene ihre Ländereien besonders gut vor Abholzung und Zerstörung.

    Global Witness: Menschen sollen zum Schweigen gebracht werden

    Die Tötung von Aktivisten ist die Spitze des Eisberges. "Die Umweltschützer sind einer ganzen Palette der Gewalt ausgesetzt. Sie werden bedroht, angegriffen, schikaniert, mit juristischen Prozessen überzogen und ausgegrenzt", sagt die Autorin des Jahresberichts von Global Witness, Laura Furones.

    Das Ziel ist immer, die Menschen zum Schweigen zu bringen, damit sie den wirtschaftlichen Aktivitäten nicht in die Quere kommen.

    Laura Furones, Autorin des Global Witness-Jahresberichts

    Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf, bestehende Gesetze konsequent umzusetzen und die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten. Vor allem das Recht der indigenen Gemeinschaften auf ihren traditionellen Lebensraum und ihre Kultur müsse besser geschützt werden, hieß es in den Empfehlungen.
    Auf der anderen Seite müssten Unternehmen ihrerseits sicherstellen, dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen komme.

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