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Jugend-Studie:Viele junge Europäer sehen Zukunft skeptisch
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Sie sind die Zukunft des Kontinents - und sehen ihre Zukunft selbst eher düster: Jugendliche in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt eine Jugendstudie.
Seit 2017 sehen Jugendliche in Europa ihre Zukunft immer weniger positiv.
Quelle: imago
Viele junge Leute in Europa blicken laut einer neuen Studie pessimistisch in die Zukunft. 52 Prozent der 16- bis 26-Jährigen in mehreren Ländern Europas denken, dass es ihnen schlechter gehen wird als ihren Eltern. Das geht aus der Studie "Junges Europa 2023" der Tui-Stiftung hervor. Demnach glaubten insgesamt nur 22 Prozent der Befragten aus sieben Ländern, dass es ihnen einmal besser gehen werde als ihren Eltern.
Der Optimismus sinkt
Auch junge Menschen aus Deutschland und Polen, die in den vergangenen Jahren mit optimistischeren Einstellungen als ihre Nachbarn aufgefallen seien, schließen sich der Studie zufolge nun der negativeren Grundstimmung an. Unter deutschen Jugendlichen glauben derzeit 44 Prozent an eine Verschlechterung und 27 Prozent an eine Verbesserung hinsichtlich ihres Einkommens und Lebensstandards im Vergleich zu ihren Eltern. Insgesamt sinkt der Optimismus - vor allem bei Jugendlichen in Polen, Griechenland und Großbritannien.
Bei der ersten Befragung 2017 gaben in Deutschland noch 64 Prozent an, "eher oder sehr optimistisch" auf ihre persönliche Zukunft zu blicken. 2023 sagten das noch 56 Prozent der jungen Leute in Deutschland.
Schleichender Trend nach unten
Es handele sich um einen schleichenden Trend, der nicht an einem Thema wie der Corona-Pandemie oder dem russischen Krieg gegen die Ukraine festzumachen sei, sagte Politikwissenschaftler Thorsten Faas von der Freien Universität Berlin, der die Studie wissenschaftlich begleitete.
Zusammenfassend bedeute das nach vorne schauend: "Eine plötzliche Trendumkehr ist nicht sehr wahrscheinlich."
Sensibel für soziale Ungleichheit
Der Studie zufolge wächst unter den 16- bis 26-Jährigen zudem ein Empfinden von Ungleichheit mit Blick auf das Einkommen, aber auch bei den Aspekten Wohnen oder Karrieremöglichkeiten.
Dabei hat die nationale Wirtschaftslage offenbar einen stärkeren Einfluss auf die Weltsicht als die persönliche finanzielle Situation, hieß es. Soziale Unterschiede sind jungen Europäerinnen und Europäern sehr bewusst, und das unabhängig vom eigenen wirtschaftlichen Wohlstand. 68 Prozent sagen, das Einkommen im eigenen Land sei "sehr" oder "eher"" ungleich verteilt.
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Zufriedenheit mit nationaler Politik nimmt ab
Chancen-Ungleichheit herrscht nach Ansicht der jungen Menschen auch in den Bereichen Schule und Bildung. Die Geschäftsführerin der Tui-Stiftung, Elke Hlawatschek, mahnte: "Auf der einen Seite ist es gesellschaftlicher Konsens, dass Bildung der beste Weg ist, um ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben zu führen." Und weiter:
Dies trage auch zum schwindenden Vertrauen in die politischen Institutionen bei.
So nimmt die Zufriedenheit mit der Demokratie nehme ab - insbesondere was die nationale Politik angeht, heißt es in der Studie. Nur zehn Prozent gaben an, Vertrauen in Parteien zu haben. 73 Prozent gaben jedoch auch an, dass Wählen eine Bürgerpflicht sei. Auch die Europäische Union genieße größeres Vertrauen.
Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte im Auftrag der Stiftung im März 2023 mehr als 7.000 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen.
Quelle: dpa, epd