Neuseelands Ex-Regierungschefin:Charles ernennt Jacinda Ardern zur "Dame"
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Bei den Attentaten von Christchurch bewies sie Führungsstärke und brachte Neuseeland gut durch die Pandemie. Charles III. zeichnete Jacinda Ardern nun für ihre Verdienste aus.
Am Montag wurde Ardern im Rahmen von Auszeichnungen rund um den offiziellen Geburtstag von King Charles III. als "Dame Grand Companion" in den Adelsstand erhoben.
Quelle: imago/AAP
Die frühere neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ist von König Charles III. in den persönlichen Adelsstand erhoben und mit dem Titel "Dame Grand Companion" ausgezeichnet worden. Bei dem Ritterorden handelt es sich um eine der höchsten Ehrungen des Commonwealth-Landes überhaupt.
Ardern bewies Führungsstärke
Die Labour-Politikerin Ardern (42) hatte im Januar überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Während ihrer Regierungszeit musste sie gleich mehrere schwere Krisen meistern und bekam dafür weltweit Anerkennung.
Als Begründung für die Auszeichnung wurde am Montag vor allem Arderns Umgang mit den Attentaten von Christchurch genannt, bei denen ein Rechtsextremist aus Australien im März 2019 in zwei Moscheen 51 Muslime erschossen hatte. In der Folge erklärte Ardern eine weitreichende Reform des Waffenrechts zur Chefsache. Letztlich wurden Sturmgewehre verboten und mehr als 50.000 Waffen im Rahmen eines Rückkaufprogramms an die Polizei übergeben.
Zudem wurde die Politik ihrer Regierung während der Corona-Pandemie hervorgehoben. Der Pazifikstaat hatte das Land für ausländische Besucher komplett abgeriegelt und kam vergleichsweise glimpflich durch die Krise. "Dadurch hatte Neuseeland eine der niedrigsten Covid-19-bedingten Sterblichkeitsraten in der westlichen Welt", hieß es. Auch sei es Ardern gelungen, die Kinderarmut in ihrer Heimat zu reduzieren.
Ardern sagt mit Auszeichnung anderen Danke
Ardern teilte mit, sie sei zunächst "zwiegespalten" gewesen, ob sie diese Ehrung annehmen soll. Sie betonte:
So viele der Dinge, die wir als Nation in den letzten fünf Jahren durchgemacht haben, betrafen uns alle und nicht nur einen Einzelnen.
Jacinda Ardern, frühere neuseeländische Ministerpräsidentin
Jedoch sei dies eine schöne Möglichkeit, Danke zu sagen - "meiner Familie, meinen Kollegen und den Menschen, die mich unterstützt haben".
Höchste Auszeichnung für Ardern
Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. im vergangenen Jahr hatte sie erklärt, sie glaube, dass Neuseeland noch zu ihren Lebzeiten eine Republik wird. Schritte in diese Richtung unternahm sie aber nicht.
Der New Zealand Order of Merit (Neuseeländischer Verdienstorden) wurde 1996 von der Queen in ihrer Eigenschaft als Staatsoberhaupt von Neuseeland gegründet. Er wird Personen verliehen, die der Krone und der Nation "löbliche Dienste" erwiesen haben. "Dame Grand Companion" ist die höchste der fünf Klassen.
Nicht mehr genügend "Kraft im Tank"
Mit 37 Jahren wurde Ardern 2017 Regierungschefin Neuseelands. Weltweit wurde sie als Ikone der Linken und Inspiration für Frauen gefeiert. Zugleich wuchs allerdings der innenpolitische Druck auf Ardern.
Im Januar schockierte sie viele ihrer Landsleute und Bewunderer mit ihrer Rücktrittserklärung. Sie habe für eine weitere Amtszeit nicht mehr genügend Kraft im Tank, erklärte Ardern damals. "So einfach ist das."
Quelle: dpa, AP
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