Hamburger Miniatur Wunderland-Doku kommt in die Kinos
Doku über Hamburger Miniaturwelt:"Wunderland": Modellbau-Magie kommt ins Kino
von Sven Rieken
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Das Miniatur Wunderland in Hamburg ist schon selbst ein Wunder. Jetzt kommt erstmals eine Dokumentation über die Anlage und ihre Gründer Gerrit und Frederik Braun in die Kinos.
Vom Kindheitstraum zum Welterfolg: Ein neuer Kinofilm erweckt das Hamburger Miniatur Wunderland zum Leben – und mit ihm die Geschichte seiner Erfinder Gerrit und Frederik Braun.05.03.2024 | 2:47 min
Am Ende des Films - so viel sei verraten - liegen sich ein großer, kräftiger Modellbauer und sein Idol in den Armen. Einer weint hemmungslos, der andere tröstet ihn. Für den einen geht ein Traum in Erfüllung, der andere lebt seinen Kindheitstraum. Ein Stück Magie, das den Kinosaal füllt. Eine Magie, an die zwei Jungs ihr Leben lang geglaubt haben und die jetzt in mehr als 500 Kinosälen läuft.
Wie so vieles im Leben von Gerrit und Frederik Braun gab es das noch nie: eine Filmdokumentation über ihre Touristenattraktion schickt sich an, den Wüstenplaneten Dune und einen Trickfilm-Panda mit asiatischen Kampfkünsten vom Kino-Thron zu stoßen.
"Wunderland" ist die Geschichte der beiden Braun-Brüder. Zwillinge, die sich verrückte Ideen zuwerfen und sie umsetzen. Frederik fantasiert und Gerrit hat eine Minute später die passende Lösung parat, erzählen die beiden ZDFheute.
"Das ganze Leben ist dargestellt": Gerrit und Frederik Braun erzählen im ZDF von ihrer Arbeit in der Miniaturwelt.28.02.2018 | 18:42 min
Die persönliche Geschichte der Zwillinge
Eine Zwillings-Verbindung, die - auch darum geht es in dem Film - ihr Lebens-Anker wird. Der Vater verlässt die Familie früh, die Mutter ist völlig überfordert, bleibt nächtelang weg und verstirbt jung. Diese Einsamkeit erzählt der Film mit noch nie gemachten Cinemascope-Aufnahmen vom Miniatur Wunderland.
Eine tiefe Verlustangst ist Kern unseres Wesens.
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Gerrit Braun, Günder des Miniatur Wunderlandes
Eine Mini-Straßenbahn macht sich auf den Weg: 16.491 Meter Gleise wurden in der Modellwelt verlegt
Quelle: tobis.de
Die echten Zwillinge werden im Film zu animierten Figuren im H0-Eisenbahnformat, also in ihrer Modellwelt: Sie durchstreifen ihre eigene Anlage, erzählen von Einsamkeit und Ängsten, aber auch von der Magie, die sie nie aus den Augen verloren haben.
Dazu mischt sich viel Geschichte: unveröffentlichte Aufnahmen ihres ersten Großprojektes - einer Disko namens Voilà in Hamburg und die ersten Versuche, auf Biertischbänken oder auf der Tanzfläche Häusermodelle zu bauen. Gepaart mit einer großen Entrüstung der Modell-Eisenbahnerbranche darüber, dass diese zwei Diskotheken-Besitzer kommen und die Miniaturwelt groß rausbringen wollen.
Superstars mit Fans in Argentinien
Der Rest ist eine von diesen Geschichten, die man in Prospekten liest, aber die man nie auf zehn Meter hohen Leinwänden miterlebt. Eine Welt, in der Gerrit und Frederik Braun Superstars sind, die sogar Fans in Argentinien haben. Ebenfalls Modellbauer, die davon träumen, dass irgendwann mal eines ihrer Werke in Hamburg steht - in der größten jemals gebauten Miniaturwelt.
Diese argentinische Familie heißt Martinez. Durch Zufall lernen sich die Modellbauer aus Europa und Südamerika in New York kennen. Eine Fernbeziehung, aus der ein völlig neuer Bauabschnitt in der Miniaturwelt entsteht. Familie Martinez hat vor allem Gebäude für den Bereich "Südamerika" angefertigt. In erster Linie für Patagonien und Rio de Janeiro.
Pinselarbeiten an einem Strand in der Miniaturwelt
Quelle: tobis.de
Vater Ricardo Martinez hatte eine Dokumentation über das Miniatur Wunderland in Hamburg gesehen und auf VHS-Kassette aufgenommen. Dass es der Modellbau von ihm und seinen Kindern tatsächlich irgendwann mal dorthin schafft, ist ein weiteres Wunder in "Wunderland", an das man glauben muss.
Und so weint der große und kräftige Modellbauer aus Argentinien am Ende des Filmes hemmungslos, als er zum ersten Mal Europa, Hamburg und seine Arbeit im Miniatur Wunderland besucht.
Zahlen und Fakten zum Miniatur Wunderland
10.000 qm Mietfläche in der Hamburger Speicherstadt
1.610 qm Modellfläche
über 1.050.000 Baustunden
39.200.000 Euro Baukosten
über 400 Mitarbeiter
Gleislänge: 16.491 m
längster Zug: 14,51m
Häuser und Brücken: 4.669
Figuren: 289.410
Autos: 10.330
Bäume: 145.000
LEDs: 498.500
Mit einer Dokumentation in die Kinocharts
In schweren Zeiten mit so vielen Krisen und einer unvorhersehbaren Zukunft nimmt "Wunderland" das Kinopublikum an die Hände zweier kleiner Jungs, die ihr Schicksal nicht loslassen wollten. Die, je älter sie werden, immer weiter in das eintauchen, was dem Leben oft fehlt: die Perspektive von Kindern.
Grundsätzlich zeigt es: wenn jemand wirklich an etwas glaubt, dann kann es auch klappen.
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Gerrit Braun, Günder des Miniatur Wunderlandes
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Staunende Pinguine an einem verschneiten Bahngleis warten auf ihren Anschlusszug.
Quelle: tobis.de
Ein Blick in die Welt von Gerrit und Frederik Braun, die sich jetzt anschicken, ein weiteres verrücktes Ziel zu erreichen: mit einer Dokumentation in die Kinocharts zu kommen. An Magie muss man eben glauben.
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