Wo sich die Haie auf der Welt tummeln

    Hotspots der Meeresjäger:Wo sich die Haie auf der Welt tummeln

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    Haie üben auf Menschen eine große Faszination aus. An vielen Orten der Welt kann man die Meeresjäger treffen. Ein Überblick über die Hotspots.

    Riffhaie in Nassau
    Haie haben haben einen Ruf als kaltblütige Killer - zu Unrecht. Den unzähligen Haien stehen pro Jahr ein paar Dutzend Angriffe auf Menschen gegenüber - die wenigsten davon tödlich.
    Quelle: ap

    Ob Käfigtauchen mit Weißen Haien in Südafrika oder Kuscheln mit Riffhaien auf den Malediven: Die Möglichkeiten, im Urlaub auf die Jäger der Meere zu treffen, sind vielfältig. Rund 500 Haiarten sind bekannt. Sie reichen von mächtigen Kalibern wie fünf Meter langen Tiger- und Hammerhaien bis zum Zwerg-Laternenhai, der gerade einmal 20 Zentimeter misst.
    Eine Reise zu den Hai-Schauplätzen der Welt:

    Thailand:

    In der Andamanensee im Süden des Landes wimmelt es von Haien. Die meisten stellen für Menschen keine Gefahr dar. Kleine Schwarzspitzenhaie können an der Maya Bay auf Ko Phi Phi Le vom Ufer aus beobachtet werden. Schnorchel-Ausflüge können etwa zur berühmten Viking Cave sowie Sunset-Touren nach Bamboo Island gemacht werden, wo sich in Strandnähe besonders viele Haie tummeln.
    Fast alle Hai-Arten rund um Koh Phi Phi stellten keine ernsthafte Gefahr für den Menschen dar, sagt Bart Callens, regionaler Hoteldirektor der SAii-Resorts. Dennoch rät er zur Vorsicht:

    Es handelt sich immer noch um wilde Tiere, und wir ermutigen unsere Gäste stets, einen respektvollen Abstand zu halten.

    Bart Callens, Hoteldirektor

    Gebiss eines Haies
    So geht der Hai auf Beutejagd.26.02.2023 | 1:27 min

    Südafrika:

    In dem Land am Kap ist in puncto Haien fast alles möglich:
    • Bekannt ist vor allem das berühmte Käfigtauchen mit dem Weißen Hai. Vor der Küste von Gaansbai, einem am Atlantik gelegenen Fischerdorf, liegt die "Shark Alley", ein berüchtigtes Jagdrevier der Tiere. Mit Fischblut werden sie angelockt, während Menschen in Stahlkäfigen ins Wasser gelassen werden.
    • An der Ostküste können Adrenalinjunkies sogar noch näher an die Raubtiere heran: Vor Durban dürfen sie im Indischen Ozean ganz ohne Sicherheitsvorkehrungen mit Tigerhaien schnorcheln.
    • Rund um die False Bay nahe Kapstadt sind "Shark Spotter" im Einsatz. Sie suchen von Hügeln aus die Wasseroberfläche nach den Raubfischen ab. Sichten sie die Flosse eines Weißen Hais, lösen sie eine ohrenbetäubende Sirene aus und hissen eine weiße Flagge mit schwarzem Hai.

    Fidschi:

    Acht verschiedenen Haiarten können Taucher mit etwas Glück in der Beqa Lagoon begegnen. Bei der Lagune handelt es sich um ein Meeresschutzgebiet, die Unterwasserwelt ist weitgehend unberührt.
    Ob Indopazifische Ammenhaie, Bullenhaie, oder Silberspitzenhaie: Sichtungen sind so gut wie garantiert, da die Tiere mit Fischen gefüttert werden.

    Spanien:

    Vor der spanischen Mittelmeer-Küste werden auch immer wieder Haie gesichtet. Und auch im Atlantik, etwa im spanischen Galicien oder in Portugal, tauchen die Tiere manchmal in Küstennähe auf. So wie Mitte April auf Mallorca, als sich ein Blauhai an den Badestrand verirrte.
    Hai-Attacken auf Menschen sind derweil extrem selten - genau sechs an der Zahl in Spanien seit 1847, wie aus Statistiken hervorgeht.

    USA:

    Hier sieht die Sache schon gefährlicher aus: Mit 41 bekannten Hai-Angriffen führte das Land 2022 die weltweite Liste an - allerdings endete nur eine Attacke auf Hawaii tödlich.
    Gut 40 Kilometer vor San Francisco liegt das "Galapagos Nordamerikas", wie die Farallon-Inseln genannt werden. Das Schutzgebiet ist ein Tummelplatz für Meeresvögel, Seelöwen, Wale und Haie. Das Tauchen in Stahlkäfigen dort ist nichts für Zimperliche: Es ist ein "brutaler" Ort, mit oft rauer See und miserablem Wetter, so ein Veranstalter.
    Die Inseln liegen mitten im "Roten Dreieck", in dem Weiße Haie Jagd auf Robben machen und dabei auch an den nördlich von San Francisco gelegenen Stränden Menschen gefährden. So wird der beliebte Stinson Beach häufig nach Sichtungen einer der markanten Flossen gesperrt.

    Australien:

    Vor der Eyre-Halbinsel im Bundesstaat South Australia wurde im Mai ein Surfer das jüngste Opfer eines Hais. Nicht weit entfernt begeben sich aber auch hier Touristen beim "Cage Diving" freiwillig in die Nähe von Weißen Haien.
    Und auch am Great Barrier Reef im Bundesstaat Queensland haben Taucher und Schnorchler keine Berührungsängste: Die nur 1,60 Meter großen Riffhaie gelten aber auch als ungefährlich und scheu.Trotzdem ist Australien nach den USA das Land mit den meisten Haiangriffen.

    Seychellen:

    In den fischreichen Gewässern leben neben Walhaien noch Dutzende Arten, darunter Ammenhaie, Bogenstirn-Hammerhaie, Riffhaie, Zitronenhaie und Silberspitzenhaie. Sie werden hier gut geschützt: Ein Drittel des Archipels vor der Küste Ostafrikas ist als Meeresschutzgebiet ausgewiesen.
    Aber es gab auch schon Horror-Nachrichten. Im Jahr 2011 wurde ein Brite auf Hochzeitsreise vor der Insel Praslin von einem Hai getötet. In derselben Gegend war zuvor ein Franzose Opfer einer Hai-Attacke geworden. Es wurden strenge Fischereivorschriften eingeführt, um die Tiere nicht in Strandnähe zu locken.
    "planet e.: Alison Kock und der Weiße Hai": großer, weißer Hai vor Südafrika, False Bay.
    Der Weiße Hai ist die große Liebe der Meeresbiologin Alison Kock. Ihre Forschung hilft, Mensch und Hai voreinander zu schützen. Denn die Meeresjäger sind zu Gejagten geworden.25.07.2021 | 28:46 min

    Mexiko:

    In Mexiko springen abenteuerlustige Touristen mit Maske und Schnorchel sorglos von Ausflugsbooten ins Wasser, um mit Walhaien zu schwimmen. Warum die Urlauber so entspannt sind: Die Tiere ernähren sich fast nur von Plankton und kleinen Fischen.
    Die sanftmütigen Wanderer der Meere sind Einzelgänger. Zu bestimmten Jahreszeiten versammeln sie sich aber an einigen Orten rund um den Globus. Das Tier ist auf der Roten Liste der bedrohten Arten als gefährdet eingestuft.
    Walhai schwimmt über einem  Korallenriff
    Die Begegnung mit einem Walhai ist immer beeindruckend: Der größte Fisch der Welt kann so lang werden wie ein Bus und hat 3.600 winzige Zähne in seinem bis zu 1,5 Meter breiten Maul.
    Quelle: imago

    Malediven:

    Rund um die Atolle ist das Hai-Fischen seit 2010 verboten - mit positiven Folgen: Nicht nur hat sich die Hai-Population vergrößert, auch die Artenvielfalt hat zugenommen. Mit den Raubfischen zu interagieren oder sie zu füttern, ist eine beliebte Touristenaktivität. Angriffe auf Menschen sind auch hier selten.

    80 Prozent der schweren Hai-Attacken gehen auf drei Arten zurück: Weißer Hai, Tigerhai und Bullenhai.

    Florida Program for Shark Research

    In den Riff-Lebensräumen der Malediven kämen diese Arten aber nur selten vor. Je länger aber "baited diving" (Ködertauchen) angeboten werde, desto wahrscheinlicher sei es aber, dass es zu Zwischenfällen komme.
    Quelle: Carola Frentzen und weitere dpa-Korrespondenten