Die "Sendung mit der Maus", Disney+-Formate und die Iran-Korrespondentin Katharina Willinger werden mit dem Grimme-Preis geehrt. Auch mehrere ZDF-Produktionen werden ausgezeichnet.
Die "Sendung mit der Maus", zwei Disney+-Formate und mehrere ZDF-Werke werden mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Quelle: ZDF / Maximilian von Lachner
Die Grimme-Preise gehen in diesem Jahr unter anderem an die "Sendung mit der Maus", zwei deutsche Disney+-Formate und die ARD-Korrespondentin Katharina Willinger. Auch mehrere ZDF-Werke werden ausgezeichnet. Insgesamt werden 14 Grimme-Preise und drei Sonderpreise vergeben, wie das Grimme-Institut am Donnerstag in Marl erklärte.
Direktorin Frauke Gerlach betonte, die Preisträgerinnen und Preisträger zeigten, "was das Fernsehen in seiner Vielfalt für unterschiedlichste Zielgruppen und auf diversen Plattformen leisten kann".
Die Auszeichnungen werden am 26. April im Marler Theater verliehen. Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis und feiert in diesem Jahr sein 60. Jubiläum.
Korrespondentin für Journalismus aus Iran und Türkei ausgezeichnet
Der Film "Nichts, was uns passiert" (WDR) erhält neben dem Preis der Studierendenjury auch einen Grimme-Preis im Bereich Fiktion. Er sei ein "überaus wertvoller Beitrag zur Me-Too-Debatte", hieß es. Ebenfalls ausgezeichnet werden "Tamara" (ZDF) über eine von der DDR-Geschichte geprägte Mutter-Tochter-Beziehung und "Sam - Ein Sachse" (Disney+) über einen schwarzen Polizisten im Dresden der Wendezeit. Der Spezial-Preis geht an die Serie "Haus Kummerveldt" (WDR/ZDF/Arte), in der laut Jury Historie, Pop und Politik auf experimentierfreudige Weise verknüpft werden.
Die Auszeichnung für die Besondere Journalistische Leistung geht an die ARD-Korrespondentin Katharina Willinger für ihre transparente und kontinuierliche Auslandsberichterstattung aus der Türkei und dem Iran. Mit dem Publikumspreis der Marler Gruppe und einer Auszeichnung im Bereich Information & Kultur wird der Dokumentarfilm "Drei Frauen - Ein Krieg" (RBB/WDR/Arte) über drei amerikanische Journalistinnen während des Zweiten Weltkriegs geehrt.
Werk über Kultur türkischer Einwanderer geehrt
Auch die Trilogie "Einzeltäter" (ZDF) über rechtsextremistisch motivierte Anschläge sowie die Dokumentarfilme "Songs of Gastarbeiter - Liebe, D-Mark und Tod" (WDR/RBB/Arte) über die Subkultur und Musik türkischer Einwanderinnen und Einwanderer und "Ukraine - Kriegstagebuch einer Kinderärztin" (RBB/Arte) erhalten einen Grimme-Preis.
rster Teil der Trilogie "Einzeltäter", die sich Menschen widmet, die bei rechtsextremen Anschlägen Angehörige verloren haben.04.11.2024 | 84:31 min
Die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands geht an das Team von heute - in Europa (ZDF) für guten Journalismus rund um Europa seit 25 Jahren. In der Kategorie Unterhaltung werden zwei Preise vergeben: Sarah Bosettis Show "Bosetti Late Night" (ZDF/3sat) sei im deutschen Fernsehen unverwechselbar, hieß es. Der Spezial-Preis geht an die Moderatorin Anna Dushime für ihre Talkshow "Der letzte Drink mit Anna Dushime" (RBB).
Eine Auszeichnung im Bereich Kinder & Jugend geht an "Die Sendung mit der Maus-Spezial - Marokko-Maus" (WDR), die Funk-Produktion "Hypeculture: Straßenslang - Wie Rap Deutschland verändert" und die drei Hauptdarstellerinnen der Serie "Die drei !!!" (Disney+).
Der undotierte Grimme-Preis ist der renommierteste Fernsehpreis in Deutschland. Er wird seit 1964 alljährlich im westfälischen Marl verliehen. Benannt ist er nach dem sozialdemokratischen Kulturpolitiker Adolf Grimme (1889-1963).
Die Auszeichnung soll Produktionen ehren, "welche die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen, weiterentwickeln und nach Form und Inhalt Vorbild für die Fernsehpraxis in der digitalen Welt sein können".
Stifter des Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV). Seit 1978 ist das vom Verband gegründete Grimme-Institut für die Vergabe verantwortlich. Die Auswahl der Preisträger treffen unabhängige Jurys aus Medienwissenschaftlern, Journalisten und Bildungsfachleuten.