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Schauspieler Elliot Page:"Bemühungen, uns zum Schweigen zu bringen"
von Jana Becker
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Schauspieler Elliot Page beobachtet in den USA eindeutige Versuche, queere Menschen zum Schweigen zu bringen. Für ihn als transgender Person ein Grund, seine Stimme zu erheben.
Elliot Page bei einer seiner Vorlesungen. (Archivbild)
Quelle: Carsten Koall/dpa
Ein zurückhaltend wirkender, höflicher junger Mann begrüßt uns in einem Kölner Hotelzimmer. Wir treffen Hollywoodschauspieler Elliot Page, der im Rahmen einer Lesereise auch Halt in Deutschland macht.
Über ein paar Themen, die er zwar in seinem Buch offenlegt, möchte er im Interview nicht sprechen, das war bereits im Vorfeld klar. Es wird dennoch ein sehr persönliches Gespräch.
Großteil von Pages Leben war überschattet von Unwohlsein
Seine innersten Gedanken und Gefühle nach außen zu kehren - dazu sei Page zuvor nicht in der Lage gewesen. Erst mit der eigenen Akzeptanz als trans Mann habe er an mentaler Kraft gewonnen, sagt er.
Der Großteil seines Lebens war überschattet vom Unwohlsein im eigenen Körper - bis hin zu Depressionen, Panikattacken und Essstörungen. Vor drei Jahren outet sich Page als transgender. Dabei habe er bereits mit vier Jahren begriffen, dass er sich als Junge fühlt.
Page hofft, dass sich Machtstrukturen in Hollywood ändern
Er war für seine Rolle im Film Juno bereits mit 20 Jahren für einen Oscar nominiert. Mit dem Erfolg in Hollywood verstärkt sich für Page das Versteckspiel - auch auf Anraten der Filmindustrie.
Und nicht nur das: Heute spricht Page offen über Machtmissbrauch und Belästigung. Hollywood habe auch heute noch einen langen Weg vor sich. Page hofft, dass sich die Machtstrukturen in Hollywood in Zukunft inklusiver gestalten werden.
Page: Viele haben Angst
Aufgewachsen im kanadischen Halifax, erlebt Page bereits in der Highschool Schikanen, auch von seiner Familie fühlt er sich nie ernstgenommen, stößt auf Ablehnung. Heute sei seine Mutter sein "ally", eine Unterstützerin.
Ein offener Dialog habe ihrer Beziehung geholfen und dass Page selbst in der Lage war, Dinge offen anzusprechen.
Page besorgt über Transfeindlichkeit
Persönlich fühlt er sich heute zwar angekommen - mit Sorge beobachtet der 36-Jährige jedoch eine wachsende Transfeindlichkeit, insbesondere vorangetrieben von der republikanischen Partei in den USA.
Transphobe Gesetzesinitiativen belasteten insbesondere Jugendliche. Es sei wichtig, Widerstand zu leisten und öffentliche Vorbilder zu schaffen. Elliot Page hätten diese damals gefehlt.
Die Akzeptanz seiner Identität, so Page, habe ihm das Leben gerettet. Heute sei er begeistert, am Leben zu sein: "Es gibt nichts, auf das ich mich nicht freue".