US-Schauspieler: Urteil gegen Masterson wegen Vergewaltigung

    Wegen Vergewaltigung verurteilt:30 Jahre Haft für US-Star Danny Masterson

    |

    US-Star Danny Masterson ist wegen Vergewaltigung zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Auch die Scientology-Kirche soll eine Rolle gespielt haben. Masterson bestreitet die Vorwürfe.

    ARCHIV - 07.06.2017, USA, Nashville: Danny Masterson, Schauspieler kommt zu den CMT Music Awards. Der US-Schauspieler Danny Masterson ist wegen Vergewaltigung zu 30 Jahren Haft verurteilt worden.
    Der US-Schauspieler Danny Masterson ist wegen Vergewaltigung zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Der US-Schauspieler Danny Masterson ("Die wilden Siebziger") ist wegen Vergewaltigung zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Richterin Charlaine Olmedo setzte das Strafmaß am Donnerstag in Los Angeles fest, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Masterson war Ende Mai in einem Strafprozess schuldig gesprochen worden.

    Geschworene befanden Schauspieler für schuldig

    Zwölf Geschworene hatten Masterson damals für schuldig befunden, zwei Frauen im Jahr 2003 vergewaltigt zu haben. In einem dritten Fall von Vergewaltigungsvorwürfen einer weiteren Frau konnte sich die Jury aber nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen.
    Immer wieder kommen Sexualstraftaten in Zusammenhang mit der US-Filmbranche ans Licht. Einer der ersten prominenten Fälle drehte sich um Filmproduzent Harvey Weinstein:
    "Hollywood Stories: #Me Too – Der Fall Harvey Weinstein": Nahaufnahme von Harvey Weinstein, der von einer Kamera gefilmt wird.
    2017 bezichtigen mehrere Frauen den Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Nötigung und Vergewaltigung. Der Skandal erschüttert Hollywood, und die weltweite #MeToo-Bewegung startet.25.12.2020 | 25:50 min

    Masterson lernte Vergewaltigungsopfer über Scientology kennen

    Der Fall erregte unter anderem deshalb Aufmerksamkeit, weil Masterson die Frauen über die Scientology-Kirche kennengelernt hatte und seine Anklägerinnen behaupteten, die Organisation habe sie davon abgehalten, die Strafverfolgungsbehörden zu kontaktieren. Die Scientology-Kirche bestritt diese Behauptung und sagte, dass Mastersons Religion in diesem Fall kein Thema sein sollte.

    Gegründet wurde Scientology 1954 in den USA von Ron Hubbard. In Deutschland darf die Organisation laut einem Beschluss der Innenministerkonferenz von 1997 vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Scientology wird vorgeworfen, eine Weltordnung anzustreben, in der eine scientologische Führungselite über andere herrscht. Demokratische Wahlen gibt es in dieser Scientology-Welt nicht mehr. In Deutschland hat die Organisation rund 3.600 Mitglieder.

    Masterson hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen, beteuerte der Schauspieler. Die Frauen, deren Aussagen zum Schuldspruch gegen den Schauspieler führten, sagten aus, er habe sie mit alkoholischen Getränken willenlos gemacht und sie dann vergewaltigt.
    Masterson war mit der Comedyserie "Die wilden Siebziger" bekannt geworden, in der er von 1998 bis 2006 den stets Sonnenbrille tragenden Steven Hyde spielte. Nachdem er 2017 erstmals beschuldigt wurde, mehrere Frauen sexuell missbraucht zu haben, wurde er von der Netflix-Serie "The Ranch" gefeuert.
    Quelle: Reuters, dpa, AP