Weit verzweigtes Tunnelsystem:NRW: Dachsbau legt Bahnstrecke lahm
Erst bayerische Biber, dann Dachse: Die Bahn hat ein Problem. Jetzt legen Tierhöhlen den Verkehr auf einer Strecke in NRW lahm. Bis wieder Züge fahren, könnten Jahre vergehen.
Ein Dachsbau kann ein ganzes Tunnelsystem umfassen und Bauwerke unterhöhlen.(Symbolbild)
Quelle: Imago
Wegen Dachsbauten unter einem Eisenbahndamm bleibt eine Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen voraussichtlich für mehrere Jahre gesperrt. Bislang seien 140 Eingänge zu Dachsbauten entdeckt worden, teilte die Deutsche Bahn mit. Die Tiere hätten den Damm auf einer Länge von rund elf Kilometern instabil gemacht.
Reparatur kommt Neubau gleich
Die Reparatur komme einem Neubau des Damms gleich, hieß es. Die Bahn rechnet damit, dass allein die Planungs- und Genehmigungsphase mehrere Jahre dauern wird. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Erste Schäden auf der Strecke von Fröndenberg nach Unna waren demnach im November 2022 festgestellt worden. Die anschließende Untersuchung habe ergeben, dass die Tiere mehrere Meter unter den Gleisen ein weit verzweigtes Tunnelsystem errichtet hätten.
Die Dachse sind nicht die ersten Tiere, die der Bahn einen Strich durch den Fahrplan machen. Auch der Allgäuer Tourismusort Oberstdorf ist zurzeit vom Bahnverkehr abgeschnitten. Hier sind es Biber, die mit ihren Bauten einen Bahndamm unbenutzbar machten. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn teilte mit, dass die Hohlräume der Biberbauten jetzt auf einer Strecke von 600 Metern aufgefüllt würden. Stahlnetze und Flussbausteine sollen verhindern, dass die Tiere noch mehr zerstören.
Quelle: dpa