Corona-Situation: Viele erkranken, aber "nicht schwer"
Interview
Gesundheitspolitiker zu Corona:Dahmen: Viele erkranken, aber "nicht schwer"
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Mit Beginn der Erkältungssaison stellt sich die Frage, wie es mit Corona weitergeht. Im ZDF spricht Grünen-Politiker Dahmen über die Gefahr des Virus und die neuen Impfstoffe.
Im Herbst dürften die Infektionszahlen wieder steigen, doch die Menschen könnten vorsorgen - in Eigenverantwortung, meint Janosch Dahmen.18.09.2023 | 5:03 min
Für viele Menschen spielt die Corona-Pandemie im Alltag kaum mehr eine Rolle. Doch mit den fallenden Temperaturen könnten auch die Covid-19-Erkrankungen wieder deutlich steigen. Im ZDF-Morgenmagazin spricht der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Janosch Dahmen, über die aktuelle Corona-Lage und die an die neuen Varianten angepassten Impfstoffe.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Janosch Dahmen dazu ...
... wie gefährlich Corona noch ist
Dass viele ihre Gesundheit nicht mehr akut durch Corona gefährdet sehen würden, wie zum Beispiel das aktuelle ZDF-Politbarometer zeigt, sei "ein großer Erfolg der Imfpstoffe", sagt Dahmen. Weite Teile der Bevölkerung seien "tatsächlich nicht mehr durch schwere Krankheit oder gar den Tod" bedroht. Dennoch seien die Viren weiter im Umlauf und seit knapp sechs Wochen stiegen die "Infektparameter deutlich" an, erklärt Dahmen.
Nun gehe es darum, sich vorzubereiten und eventuelle Auffrischungsimpfungen vorzunehmen.
Es wird mit einem weiteren Anstieg von Corona-Infektionen gerechnet. Ab heute wird es deshalb in den Arztpraxen einen neuen angepassten Impfstoff geben.18.09.2023 | 2:08 min
... wer sich erneut impfen lassen sollte
Der neue, nun verfügbare Imfpstoff sei sicher und gut verträglich sowie auch "für alle Menschen zugelassen", sagt Dahmen. Man könne froh sein, dass es einen sehr wirksamen, angepassten Impfstoff in "ausreichender Anzahl" gebe.
Dahmen verweist auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). Demnach sollten sich grob zusammengefasst drei Gruppen impfen lassen:
Risikopatienten, vor allem, wenn die letzte Impfung länger als 12 Monate her sei
Angehörige von Risikogruppen, um das Risiko für Übertragungen zu senken
Menschen im Alter von über 60 Jahren
Er selbst lasse sich auch impfen, weil seine Mutter Risikopatientin sei, so der Grünen-Politiker. Generell empfehle er, die Impfentscheidung in Absprache mit dem eigenen Arzt oder der eigenen Ärztin zu treffen.
... wie sich die Lage im Herbst und Winter entwickeln könnte
Bei der Einschätzung, wie die Herbst- und Wintermonate werden, könne man sich an dem vorangegangenen Winter auf der Südhalbkugel orientieren, so Dahmen. Dort habe man heftigere Grippe- und RSV-Wellen gesehen als in den vorherigen Jahren.
Viele Menschen werden laut Dahmen erkranken, "nicht schwer krank", aber so, dass man für eine Woche oder zehn Tage ausfällt. "Das wird gerade das Gesundheitswesen, aber auch andere Bereich nochmal richtig auf eine Belastungsprobe stellen", sagt Dahmen.
Es gehe deshalb darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren, frühzeitig in Eigenverantwortung Maßnahmen zu ergreifen, mahnt Dahmen. Jeder müsse sich fragen, ob es in der Zeit mit vielen Krankheiten in eng gedrängten Räumen "nicht doch besser ist, eine Maske zu tragen".
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