Brandenburg: Waldbrand bei Jüterbog hält weiter an

    Waldbrand in Brandenburg :Lage bei Jüterbog weiter "angespannt"

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    Der Waldbrand bei Jüterbog hält weiter an. Die Lage sei "angespannt, aber kontrolliert." Ein Übergreifen auf nahestehende Häuser soll durch einen Schutzstreifen verhindert werden.

    Die Lage beim Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin ist nach wie vor angespannt. Noch sei das Feuer nicht am Schutzstreifen angekommen, teilte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, mit. Dies werde jedoch im Tagesverlauf erwartet.
    Wie groß die betroffene Fläche derzeit genau ist, könne man nicht sagen. Seit Montagabend sei die Fläche weitestgehend unverändert. Grund zur Entwarnung gebe es aber nicht. "Die Lage ist weiterhin angespannt, aber kontrolliert", berichtete Lindner-Klopsch.

    Schutzstreifen soll Häuser vor Flammen bewahren

    Auffrischender Wind hatte den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin angefacht. Den Angaben zufolge waren am Montagabend rund 326 Hektar betroffen - eine Fläche so groß wie etwa 457 Fußballfelder. Allerdings steht nicht alles in diesem Gebiet in Flammen.
    Der Schutzstreifen im südlichen Bereich wurde am Montag verbreitert, um Ortschaften davor zu bewahren, dass Flammen von einem ehemaligen Truppenübungsplatz auf sie übergreifen, berichtete die Ordnungsamtsleiterin am Montag.

    Viel Munition im Boden

    Der ehemalige Truppenübungsplatz ist mit Munition belastet. Am Sonntagabend und am Montagmorgen habe es auf der Brandfläche mehrere Detonationen von Munition gegeben, sagte sie.
    Kein anderes Bundesland ist so stark mit Kampfmitteln belastet wie Brandenburg. Die Altlasten verrotten seit Jahrzehnten im Boden, bleiben aber gefährlich. Phosphormunition etwa gilt als leicht entflammbar. Mit ausgedehnten Kiefernwäldern, verhältnismäßig wenig Niederschlag und trockenen Sandböden ist die Waldbrandgefährdung in Brandenburg besonders hoch. Im vergangenen Sommer hatten viele hundert Hektar Wald gebrannt.

    Geoökologin: Müssen uns an Feuer gewöhnen

    Die Geoökologin Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hält einen Schutzstreifen für den richtigen Ansatz. "In dieser Konstellation würde ich das befürworten, dort einfach zuzuschauen und vom Rand aus zu löschen", sagte sie dem RBB. "Und eben hier das Feuer auch als einen Neuanfang zu begreifen, (...), für ein Wiederaufwachsen der Naturflächen, (...), ich glaube, daran müssen wir uns gewöhnen."
    Rauchsäule vom Waldbrand
    Brandenburgs Wälder sind durch die Brände im letzten Sommer enorm geschädigt.04.05.2023 | 4:33 min
    Thonicke zufolge ist die Vegetation durch längere Trockenheits-Phasen der Vergangenheit gestresst und dadurch anfällig für Brände. Dies sei eine große Herausforderung für die Feuerwehren:

    Wenn wir in den nächsten Tagen und Wochen keine nennenswerten Niederschläge zurückbekommen, die das alles mal so ein bisschen wieder durchfeuchten, dann sieht es nicht so gut aus.

    Kirsten Thonicke, Geoökologin

    Quelle: dpa, epd

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