Polizei zu Brandstiftung in Essen: Tatmotiv war Rache

    Festnahme in Essen:Polizei zu Brandstiftung: Tatmotiv war Rache

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    In Essen sind bei zwei Bränden 31 Menschen verletzt worden. Ein Verdächtiger wurde festgenommen - der Polizei zufolge hatte er das Feuer aus Rache an seiner Ex-Frau gelegt.

    Rettungskräfte vor ausgebrannten Gebäuden in Essen. Mehrere Menschen wurden verletzt.
    In Essen hat ein Mann nach Erkenntnissen der Polizei Brände gelegt und massive Zerstörung mit einem Lieferwagen angerichtet, um sich für die Trennung seiner Frau von ihm zu rächen.30.09.2024 | 2:40 min
    In Essen hat ein 41-Jähriger nach ersten Erkenntnissen der Polizei Brände gelegt und massive Zerstörung mit einem Lieferwagen angerichtet, um sich für die Trennung seiner Frau von ihm zu rächen.
    Der Mann werde verdächtigt, Feuer in zwei Mehrfamilienhäusern gelegt zu haben und mit einem Lieferwagen in zwei Geschäfte gefahren zu sein, erklärte die Polizei. Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehl wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung.
    Nordrhein-Westfalen, Essen: Blick auf ein Mehrfamilienhaus. Bei mehreren Bränden sind 31 Menschen verletzt worden - zwei Kinder schweben in Lebensgefahr.
    In Essen hat ein Mann Feuer in zwei Mehrfamilienhäusern gelegt. 31 Menschen wurden verletzt, zwei Kleinkinder lebensgefährlich. Behörden gehen von einer Beziehungstat aus. 29.09.2024 | 1:35 min

    Brände in Häusern: Zahlreiche Verletzte

    Polizei und Feuerwehr hatten in der Nacht mitgeteilt, dass bei Bränden in zwei Mehrfamilienhäusern am Samstagabend mehr als 30 Menschen verletzt worden seien, darunter acht schwer verletzte Kinder.

    Erste Ermittlungen ergaben, dass das Motiv des 41-Jährigen war, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hatte.

    Polizei in Essen

    Bewaffnet mit Brandbeschleuniger und Stichwaffen sei er gezielt zu Wohnungen und Ladenlokalen in Essen gefahren, "in denen Personen wohnen, die seine Ehefrau unterstützen". Er habe die Brände gelegt, "um die Bewohner zu töten".
    Kurz nach den Bränden fuhr der Verdächtige nach Angaben der Polizei mit einem Lieferwagen in zwei Geschäfte im benachbarten Stadtteil Katernberg. An beiden Tatorten entstanden nach Polizeiangaben Sachschäden.

    Anwalt erklärt: "Reine familientragische Geschichte"

    Der 41 Jahre alte Mann hatte nach Angaben seines Anwalts kein politisches Motiv. "Nicht die Spur", sagte Rechtsanwalt Volker Schröder der Deutschen Presse-Agentur. "Reine familientragische Geschichte. Kampf gegen seine Frau um die Kinder - und wahrscheinlich eine psychische Störung." Das sei die Gemengelage, die zu der Tat geführt habe.
    Nordrhein-Westfalen, Essen: Blick in ein Treppenhaus nach einem Brand.
    Blick in das völlig verkohlte Treppenhaus in einem Wohnhaus nach einem der Brände in Essen, bei denen mehr als 30 Menschen teils schwer verletzt wurden.
    Quelle: dpa

    Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, der CDU-Politiker Herbert Reul, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur:

    Viele Menschen sind durch diese Taten schwer verletzt worden. Anscheinend war es ihm egal, was er mit seiner Tat anrichtet.

    NRW-Innenminister Herbert Reul

    Reul hob hervor: "Mutige, couragierte Anwohner und Zeugen haben bei den Rettungsmaßnahmen geholfen und den Mann im Hinterhof in Schach halten können. Unter Gefahr ihres eigenen Lebens. Dieses Verhalten hat möglicherweise Schlimmeres verhindert."

    Zwei Kinder lebensgefährlich verletzt

    Bei der Essener Feuerwehr und Polizei gingen den Angaben zufolge ab 17:10 Uhr Notrufe ein, weil es in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Altenessen brannte. Die Feuerwehr rettete Bewohner mit einer Drehleiter.
    Zwei der verletzten Kinder wurden demnach lebensgefährlich verletzt und in Spezialkliniken in Duisburg und Bochum gebracht. Das Feuer konnte dann schnell unter Kontrolle gebracht werden.
    Nur wenige Minuten nach Ausbruch des ersten Feuers brannte es in einem weiteren Mehrfamilienhaus in der Nähe. Ein Mensch war beim Eintreffen der Feuerwehr bereits aus dem Fenster gesprungen. 19 Menschen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Elf von ihnen wurden nach Angaben der Feuerwehr schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Beide Brände wurden rasch unter Kontrolle gebracht.
    Quelle: AFP, dpa

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