Neue Bombendrohungen alarmieren Deutschland

    Berlin, Medien, Schulen gewarnt:Bombendrohungen alarmieren Deutschland

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    Die bundesweite Serie von Bomben- und Gewaltandrohungen hat sich fortgesetzt. Viel frequentierte Gebäude wie der Berliner Hbf aber auch Radiosender und Schulen waren betroffen.

    Ein Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof (Archiv).
    Auch die Bahn wurde bedroht, Reisende waren aber nicht gefährdet (Archiv).
    Quelle: dpa

    Wie in mehreren anderen Bundesländern sind auch bei Einrichtungen in Berlin Bombendrohungen eingegangen. Nach Angaben der Bundespolizei war der Berliner Hauptbahnhof betroffen. Bei der Deutschen Bahn sei in der Nacht zum Dienstag gegen drei Uhr eine entsprechende E-Mail eingegangen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion. Die Polizei habe daraufhin die Kräfte am Hauptbahnhof verstärkt und die Gefährdungslage überprüft. Letztlich sei nicht von einer Gefährdung der Reisenden ausgegangen worden.

    Auch SWR, SPD und RTL betroffen

    Nach Angaben der Polizei waren auch der SWR in Mainz, der Sender RTL und das Willy-Brandt-Haus in Berlin, der Sitz der Bundeszentrale der SPD, von einer Bombendrohung betroffen. Das Landeskriminalamt (LKA) sei eingeschaltet worden. Die Polizei bestätigte, dass mehrere Rundfunkanstalten am Dienstag Drohschreiben erhielten. Ein Polizeisprecher sagte am Abend:

    Eine konkrete Gefährdung für die Rundfunkanstalten lag zu keinem Zeitpunkt vor.

    Polizeisprecher

    Bundesweit gab es am Dienstag ebenfalls Drohungen gegen mehrere Schulen und Radiosender. Unter anderem wurde ein Funkhaus mit mehreren Radiosendern in Weimar geräumt. Die Mitarbeitenden mussten das Gebäude verlassen, teilte die Polizei Jena am Morgen mit. Es würden nun Sprengstoffproben durchgeführt. Der Absender der Drohmail sei "Hamas" gewesen, teilte die Polizei weiter mit. Betroffen war das Sendezentrum von "Antenne Thüringen", "Landeswelle Thüringen" und "Radio Top40". Sechs Stunden lief ein Notprogramm, bis Entwarnung gegeben werden konnte.

    Schulen geräumt - jetzt Entwarnung

    An drei Schulen in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt gingen am Dienstagmorgen ebenfalls Drohungen ein. Eine Sprecherin der Polizei sprach von "Gewaltandrohungen". Gegen Mittag gab die Behörde Entwarnung. Bei Durchsuchungen der drei betroffenen Schulen seien keine Anhaltspunkte für Gefährdungen gefunden worden, sagte die Polizeisprecherin. Regulärer Unterricht sei in den Schulen erst am Mittwoch wieder geplant. Mehrere Schüler und eine Lehrerin wurden medizinisch versorgt. Hintergrund sei die psychisch belastende Situation gewesen.
    Auch zwei Schulen in Bayreuth waren am Morgen betroffen. Die Polizei räumte nach eigenen Angaben eine Realschule und sperrte sie ab. Es sei wieder eine E-Mail mit Hamas-Bezug eingegangen, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörde nehme die Drohung ernst, auch wenn es in den vergangenen Tagen mehrere Bombendrohungen an bayerischen Schulen gegeben habe, wo nichts Verdächtiges gefunden worden sei. Inzwischen gab die Polizei in beiden Schulen Entwarnung.

    Auch Schulen in anderen Bundesländern betroffen

    Bundesweit kam es zu mehreren Bombendrohungen gegen Schulen. Im sächsischen Pulsnitz, in Straubing in Bayern sowie in Köln und Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen wurde im Laufe des Tages ebenfalls keine konkrete Gefahr festgestellt. In München waren laut Polizei fünf Schulen betroffen. Keine sei geräumt worden.

    Schon am Montag Alarm

    Bereits am Montag haben solche Vorfälle bundesweit größere Polizeieinsätze ausgelöst. Betroffen waren Schulen etwa in Augsburg, Regensburg und Cham (Bayern), in Karlsruhe und Mannheim (Baden-Württemberg), Solingen und Wuppertal (Nordrhein-Westfalen), Chemnitz (Sachsen) sowie in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Auch das ZDF in Mainz wurde wegen einer Bombendrohung kurzzeitig geräumt.

    Mindestens sieben Vorfälle
    :Entwarnung nach Bombendrohungen an Schulen

    An mehreren Schulen sind am Montag Bombendrohungen eingegangen. Betroffen waren Schulen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Nun gibt es Entwarnung.
    Bayern, Regensburg: Polizeiautos stehen vor einer Schule in Regensburg.
    Quelle: dpa