Schweiz: Milliardärsfamilie wegen Ausbeutung verurteilt

    Schweiz:Milliardärsfamilie wegen Ausbeutung verurteilt

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    Ein Schweizer Gericht hat vier Mitglieder einer Milliardärsfamilie wegen Ausbeutung von Hausangestellten zu Haftstrafen verurteilt. Die Verteidigung will in Berufung zu gehen.

    Das Gericht verurteilte das Familienoberhaupt und dessen Frau zu viereinhalb Jahren Gefängnis.
    Quelle: epa

    Vier Mitglieder einer Familie mit Milliardenvermögen sind in Genf wegen Ausbeutung von Hausangestellten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der Schuldspruch lautete auf gewerbsmäßigen Wucher. Vom Vorwurf des Menschenhandels wurden die vier Angeklagten vom Strafgericht freigesprochen. 
    Den Angeklagten wurde vorgeworfen, in ihrer Villa in Cologny bei Genf Hauspersonal über Jahre schlecht behandelt und kaum bezahlt zu haben. Nach Angaben des Staatsanwaltes bekamen sie weniger als umgerechnet einen Euro Stundenlohn. Die Angestellten stammen wie die bekannte wohlhabende Familie aus Indien

    Richter: Familie nutzte Lage der Opfer aus

    Mehrere der Hausangestellten konnten weder Lesen noch Schreiben. Nach Ansicht der Richter nutzte die Familie deren Lage aus. Die Eltern wurden zu je viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Schwiegertochter und der Sohn zu vier Jahren. 
    Die Familie hatte sich mit den Angestellten inzwischen außergerichtlich geeinigt, wie vergangene Woche bekannt wurde. Das Verfahren ging dennoch weiter, weil der Wuchervorwurf unabhängig von den Klagenden weiterverfolgt wurde. 

    Verurteilte wollen Berufung einlegen

    Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Verurteilten können Berufung einlegen. Sie waren zur Urteilsverkündung nicht im Gericht. Ihre Anwälte hatten die Vorwürfe bestritten. Sie kündigten nach dem Urteil an, Berufung einzulegen.
    Quelle: dpa, AFP
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