Neuer Asterix-Comic:Gallier - verführt vom falschen Propheten
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Der neue Asterix-Comic ist da und transportiert heutige Probleme in die Zeit von Cäsar. Plötzlich stehen Klimawandel und Emanzipation auf dem Programm. Dahinter steckt ein Plan.
Der französische Cartoonist Didier Conrad (links) und der Schriftsteller Fabrice Caro (alias Fabcaro, rechts) bei der Präsentation des neuen Asterix-Comics.
Quelle: AFP
Die Abenteuer von Asterix und Obelix sind millionenfach verkaufte Comic-Geschichte; bereits seit 64 Jahren. Auch der neue Band "Die weiße Iris" nutzt das bewährte Erfolgsrezept geschickt. Diskussionen, Themen und Debatten der Gegenwart werden - ins Absurde überzeichnet - in die Zeit um 50 vor Christus versetzt.
Das Kernthema des inzwischen 40. Asterix-Bandes ist allerdings die Frage, wie die immerwährenden Konflikte zwischen römischen Angreifern und gallischen Belagerten gelöst werden können. Caesar will sich nicht mit dem eingespielten und selbst von den römischen Legionären in der Provinz liebgewonnen faktischen Waffenstillstand begnügen.
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Ein falscher Prophet verführt die Gallier
Also entsendet er den selbst ernannten Achtsamkeitspropheten Visusversus, der einfache Lösungen verspricht. Seine Denkschule "Die weiße Iris" soll die Gallier zu friedfertigen Unterlegenen machen; mit Blüten im Haar und duftenden Blumen. So sollen sie sich selbst einreden, dass ein Leben in Harmonie und Frieden für alle von Vorteil ist. Umgekehrt können dann die von zahlreichen Prügeln weichgeklopften Römer neues Selbstvertrauen gewinnen, um ihre militärische Überlegenheit durchzusetzen.
"Allerdings ist schon der Begriff 'weiße Iris' ein Hinweis auf die Doppelbödigkeit des römischen Plans", sagt Becker-Huberti. Weiß als Farbe der Unschuld passt schlecht zusammen mit dem Namen Iris - der zwar einerseits die unschuldig-jungfräuliche Götterbotin, andererseits aber auch die Göttin der Zwietracht bezeichnet.
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Doch zunächst geht Caesars Kalkül auf: Die gallische Dorfgemeinschaft überschlägt sich mit Höflichkeit und Achtsamkeit. Statt Wildschwein werden Sushi und Veganes serviert. Statt Kampf mit den Römern geht es um körperliche und geistige Fitness. Selbst Troubadix darf singen. "Auch Minderheiten dürfen sich äußern", jubiliert das Publikum.
Letztlich bleiben nur Asterix, Obelix, der Druide Miraculix und Häuptling Majestix immun gegen die Verzauberung des falschen Propheten. Und nur sie können nun das Dorf vor der einlullenden Besänftigungstaktik retten - fast ohne Zaubertrank. Dabei muss Majestix sogar um seine Frau Gutemine kämpfen, die das Provinzleben satt hat und sich ins mondäne Lutetia absetzt - natürlich verführt von Caesars Intrigenschmied Visusversus. Das ist charmant erzählt und gezeichnet, mit vielen kleinen Gags und Seitenhieben.
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Neuer Asterix-Band: Gewalt und Emanzipation
Und doch wird die Moral der Geschichte, wonach letztlich nur Gewalt und handgreiflicher Kampf Probleme wirklich lösen können, fragwürdig. Nicht nur wegen des Leids und der Kriege in Nahost und der Ukraine.
Verdienst des erstmals für die Asterix-Reihe verpflichteten Texters Fabcaro ist es, dass sich die Frauen im gallischen Dorf emanzipieren dürfen - zumindest ein Stück weit. Und Häuptling Majestix muss vom hohen Schild herabsteigen, bevor alle Dorfbewohner, und - das ist in der 64-jährigen Asterix-Geschichte keineswegs selbstverständlich - auch alle Dorfbewohnerinnen am Tisch des Abschlussmahls mitfeiern dürfen.
20 Sprachen - fünf Millionen Auflage
"Die weiße Iris" erscheint gleichzeitig in 20 Sprachen und einer Auflage von fünf Millionen Exemplaren. Die eigentlichen Väter der gallischen Helden sind die inzwischen verstorbenen René Goscinny und Albert Uderzo. Der neue Texter Fabrice Caro (Künstlername "Fabcaro"), der in Frankreich für seinen Comic "Zaï zaï zaï zaï" bekannt ist, hatte den Fans zugesagt, den Figuren treu zu bleiben. Fabcaro ersetzt als Autor Jean-Yves Ferri, der nach fünf Bänden diesmal nicht mitwirkte. Ferri war aus der Fangemeinde immer wieder vorgeworfen worden, "Asterix" habe mit ihm an Kreativität und Witz verloren. Die Zeichnungen stammen weiterhin von Didier Conrad.
Quelle: KNA, AFP, dpa
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