Weiß, flauschig und selten:Der Alpenschneehase ist das "Tier des Jahres"
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Die Deutsche Wildtier-Stiftung hat den Schneehasen zum Tier des Jahres 2025 gekürt - auch, um auf die Gefährdung des Wildtieres aufmerksam zu machen. Doch warum ist er so bedroht?
Der Alpenschneehase wird das Wildtier 2025. Er ist äußerst selten und vom Aussterben bedroht.02.12.2024 | 0:24 min
Er ist gerade einmal 60 Zentimeter groß und drei Kilo schwer: Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist zum Tier des Jahres 2025 gewählt worden. Er habe sich dabei gegen das Murmeltier und den Steinbock durchsetzen können, teilte die Deutsche Wildtier-Stiftung mit.
Gewählt hatten die Spenderinnen und Spender der Stiftung. Das tun sie seit 2017, um auf die Gefährdung eines Wildtieres, die Bedrohung seines Lebensraumes oder einen Mensch-Wildtier-Konflikt aufmerksam zu machen.
Der Alpenschneehase gilt in Deutschland als extrem selten. Als Überbleibsel der bisher letzten Eiszeit kommt er hierzulande nur in Bayern vor, und zwar in Lagen ab etwa 1.300 Metern. Weitere ursprüngliche Schneehasen-Vorkommen gibt es in Skandinavien, Schottland und Irland sowie Asien.
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Fellwechsel vom Klimawandel gestört
In Bayern hat der Schneehase mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen: Wegen der zunehmenden Erwärmung passen Fellwechsel und Schneefälle oft nicht mehr zusammen, erklärt die Wildtier-Stiftung. Die im Sommer gräulich gefärbten Hasen seien schon weiß, wenn noch kein Schnee liege, und noch weiß, wenn der Schnee wieder geschmolzen sei.
Für Fressfeinde wie Fuchs und Adler sitze der Hase so geradezu auf dem Präsentierteller. Außerdem dringt der artverwandte Feldhase klimawandelbedingt in immer höhere Lagen vor und verdrängt die deutlich kleineren Schneehasen in ungeeignete Nahrungsplätze.
Wintersport als Problem
Der Wintersport stellt laut Deutsche Wildtier-Stiftung eine weitere Bedrohung dar.
Mit dem Ausbau der Skigebiete und dem Trendsport Tourenski werden beruhigte alpine Bereiche, die der Schneehase bevorzugt, immer kleiner.
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Deutsche Wildtier-Stiftung
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Demnach meiden Schneehasen Skigebiete und schütten in deren Nähe verstärkt Stresshormone aus. Diese wiederum können langfristig auf Kosten des Immunsystems oder der Kondition gehen und somit die Überlebenschancen verringern, so die Stiftung.
Gut an den Lebensraum angepasst
Den widrigen Temperaturbedingungen in seinem Habitat trotzt der flauschige Hase: "Bei hohen Schneelagen lässt sich der Schneehase gern einschneien oder gräbt sich kleine Höhlen in den Schnee", informiert die Wildtier-Stiftung. Auf diese Weise nutzt er die dämmenden Eigenschaften des Schnees, nur ein kleiner Luftschacht wird für die Sauerstoffversorgung offen gehalten.
"Um besonders gut auf Schneeflächen laufen zu können, haben Schneehasen haarigere und auffallend größere Pfoten als Feldhasen. Sie können ihre Zehen bei Bedarf zu 'Schneeschuhen' ausbreiten", so der Verein "Wildes Bayern".
2025 plant die Deutsche Wildtier-Stiftung eine systematische Erfassung des Alpenschneehasen-Bestands. Das Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, um langfristige Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Von Dezember 2024 bis Ende Februar 2025 können Schneehasen-Sichtungen an schneehase@deutschewildtierstiftung.de gemeldet werden. Benötigt werden folgende Informationen: Standort in Form von Geodaten, Datum und Uhrzeit, Anzahl der Tiere und möglichst ein Foto.
Quelle: dpa
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