Die schmerzhaften Verluste für CSU und CDU in Bayern und Hessen sind nach den Worten von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer "ein klarer Befund von Unzufriedenheit" mit der Großen Koalition im Bund. "Die Menschen wollen jetzt ganz konkrete Ergebnisse sehen", sagte Kramp-Karrenbauer am Sonntagabend in der Berliner Runde des ZDF. Die Große Koalition von CDU, CSU und SPD müsse sich jetzt über ihre großen Projekte verständigen.
Die GroKo-Vertreter Kramp-Karrenbauer, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und sein CSU-Kollege Markus Blume waren in der Runde bemüht, sich nicht gegenseitig die Verantwortung für die jüngsten Landtagswahlergebnisse zuzuschieben.
Klingbeil: SPD muss Fragen dringend klären
Klingbeil sagte, die SPD müsse ihr Profil der sozialen Gerechtigkeit deutlich machen. Es gebe Fragen, die die SPD dringend klären müsse, etwa: "Wie sieht ein Sozialstaat der Zukunft aus?" CSU-Generalsekretär Blume unterstrich, die Unionsparteien als Volksparteien müssten wieder zu ihrer alten Bindekraft für die Wähler zurückfinden.
Der Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner ging davon aus, das die Große Koalition auch nach der Hessen-Wahl zusammenbleiben werde.
Zwei Wochen nach der Bayern-Wahl haben Union und SPD auch bei der Landtagswahl in Hessen herbe Verluste hinnehmen müssen. Bei der Berliner Runde treffen sich die Vertreter aller im Bundestag vertretenen Parteien zum Schlagabtausch.