Das Gute zum Wochenende: Pandemie – nein, danke!

    Kolumne

    Das Gute zum Wochenende:Pandemie - nein, danke!

    Steffen Bayer
    von Steffen Bayer
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    Wenn gefährliche Erreger Schlagzeilen machen, hält die Welt den Atem an: die Angst vor einer neuen Pandemie ist groß. Aktuell bereitet Mpox - früher Affenpocken genannt - Fachleuten einige Sorgen. Auch die Vogelgrippe gilt im Moment als problematisch, nachdem die Seuche in Amerika auch bei Kühen nachgewiesen wurde. Beiden Krankheiten ist gemeinsam: Mutationen könnten sie für die Menschen noch gefährlicher machen.
    Was kann man tun, um die Verbreitung solcher Krankheiten zu verhindern oder sie im besten Fall gar nicht erst entstehen zu lassen? Darüber machen sich Forschende weltweit Gedanken. "One Health" - eine Gesundheit - heißt ein neuer Ansatz in der Wissenschaft, der Mensch, Tier und Umwelt zusammendenkt.
    Impfdosen in einem Labor
    05.04.2024 | 28:00 min
    Ganz weit vorne bei der Fahndung nach den Ursachen neuer gefährlicher Erreger ist ein Deutscher: Der Tierarzt und Professor Fabian Leendertz, der an der Universität Greifswald lehrt, und für die Weltgesundheitsorganisation WHO schon nach den Ursprüngen des Corona-Virus fahndete. Die Stadt ist mittlerweile so eine Art Zentrum der Forschung in Deutschland, Leendertz ist der Gründer des Helmholtz-Institutes für "One Health" (HIOH).
    Mittlerweile weiß man: Covid-19 wurde wahrscheinlich von Fledermäusen übertragen. Es ist genauso wie Mpox oder Vogelgrippe eine Zoonose, also eine Krankheit, bei der ein Erreger von Tieren auf den Menschen übergegangen ist. Leendertz will, dass sich aus gefährlichen Erregern keine neuen Pandemien entwickeln können. Er möchte vor der Welle sein.
    Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen forscht er deshalb auch im größten Regenwaldgebiet Westafrikas, dem Tai-Nationalpark im Südwesten der Elfenbeinküste.

    Wenn ein Erreger im Urwald einen Schimpansen tötet, dann ist er garantiert auch für uns gefährlich.

    Fabian Leendertz

    Die Erreger verändern sich auch, weil sich durch den Klimawandel das Mikroklima im afrikanischen Wald verändert. Fabian Leendertz möchte solche Zusammenhänge besser verstehen. Gemessen werden nicht nur die Temperaturen im Regenwald, sondern auch die Virenlast von Fledermäusen, die neue Virenarten aus der Wildnis zu den Menschen bringen könnten.
    Denn je früher die Forschenden solche gefährlichen Viren identifizieren, desto früher kann gehandelt werden. Schnelle Impfungen können Maßnahmen sein, aber auch Quarantäne und Isolation. Und vor allem gilt es auch die lokale Bevölkerung aufzuklären und den Regenwald zu schützen. Denn je mehr wir den natürlichen Lebensraum von Wildtieren zerstören, desto einfacher und schneller schaffen es problematische Erreger auch zu uns.
    Neue gefährliche Krankheiten entstehen aber nicht nur in Afrika oder sonst wo auf der Welt, sondern auch bei uns vor der Haustür. Dazu wird ebenfalls in Greifswald geforscht. Eine weltweit einzigartige Studie untersucht Tausende Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns gemeinsam mit ihren Haustieren. Manchmal kommt es vor, dass wir Krankheitserreger in uns tragen, die man auch bei uns vertrauten Tieren findet. Denn immer, wenn wir mit unseren Hunden, Katzen, Hamstern oder Hühnern kuscheln, besteht die Gefahr, dass Krankheiten weitergegeben werden. Wie das genau geschieht, ist oft nicht erforscht. Die große Gesundheitsstudie im Norden Deutschlands soll deshalb neue Erkenntnisse dazu sammeln.
    Nachdem Corona die Welt in den Ausnahmezustand versetzt hat, rechnen Forschende weltweit schon jetzt mit der nächsten Pandemie. Der Film der ARD-Kollegen geht der Frage nach, wie man die nächste Pandemie verhindern könnte:
    Wie verhindern wir die nächste Pandemie?
    06.11.2023 | 44:40 min
    Fest steht: Es wird immer ein Risiko geben für neue gefährliche Pandemien. Aber je mehr wir über die Übertragungswege wissen, umso besser können wir Viren im Schach halten, bevor sie die ganz große Katastrophe verursachen. Und am besten ist es, wenn neue gefährliche Viren gar nicht erst den Weg zu uns Menschen schaffen. Dafür gilt es, die Natur zu schützen.
    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen.
    Ihr Steffen Bayer, Redaktion plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Kühlung ohne Klimaanlage: Gebäude wetterfest machen gegen Starkregen und Hitze: Das will Christina Eisenbarth von der Universität Stuttgart. Sie hat leichte Fassadenelemente aus gebrauchten Textilien entwickelt, die sowohl an Neubauten als auch an bestehende Fassaden montiert werden können. Wenn es regnet, nehmen sie das Wasser auf. Sobald es heiß wird, kühlen sie die Gebäude. In diesem Jahr werden zwei Etagen eines Hochhauses testweise mit der neuen Technologie ausgestattet.
    Die Deutschen werden wieder älter: Unsere Lebenserwartung steigt wieder, nachdem sie in den Pandemiejahren gesunken war. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden Frauen im Durchschnitt 83,3 Jahre alt, Männer leben durchschnittlich 78,6 Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 0,4 Jahre.
    Nachtfalter erstmals fotografiert: Im Nationalpark Bayerischer Wald ist es gelungen, einen extrem seltenen Kleinschmetterling erstmals lebend zu fotografieren.

    Ihn zu sehen, ist unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto.

    Nationalparkverwaltung.

    Der gelb-schwarze Falter mit dem Namen "Chrysoclista gabretica" hat eine Flügelspannweite von gerade mal einem Zentimeter. 2005 wurde die Schmetterlingsart zum ersten Mal im Böhmerwald entdeckt.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Unsere Demokratie muss gerade einiges aushalten: Populisten stellen sie in Frage, Falschinformationen untergraben unsere demokratischen Institutionen. Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger wollen das nicht hinnehmen und möchten Demokratie wieder bürgernäher und erlebbarer machen. Plan b-Reporterin Antonia Lilly Schanze hat einige dieser Visionärinnen und Visionäre besucht. In der Sendung "Da geht was, Deutschland! - Wer stärkt unsere Demokratie?" begegnet sie Menschen, die sich für unser demokratisches Wertesystem engagieren.
     Antonia Lilly Schanze vor einer Graffitiwand
    19.09.2024 | 29:44 min
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    Zusammengestellt von Steffen Bayer
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