Gemeinsam statt einsam | Das Gute zum Wochenende

seit dem ersten Februar gibt es bundesweit die erste Einsamkeitsbeauftragte. Und zwar in Berlin-Reinickendorf. Seit Jahren kämpft Bürgermeisterin Emine Demirbürken-Wegner um diese Stelle. Sie hat in den vergangenen Jahren selbst erlebt, wie insbesondere alte Menschen in ihrem Bezirk vereinsamen. Reinickendorf zählt mit 23,05 Prozent Einwohnern über 65 Jahren zu den Bezirken mit der ältesten Bevölkerungsstruktur.

Jedes Jahr veranstaltet sie ein Weihnachtsessen für Menschen, die die Festtage sonst allein verbringen müssten. Mit der Einsamkeitsbeauftragten erhofft sich die Bürgermeisterin mehr Maßnahmen, um die Menschen wieder zusammenzubringen.

Aber nicht nur alte Menschen sind einsam, laut der Studie vom Deutschland-Barometer Depression fühlt sich jede und jeder vierte Erwachsene sehr einsam. Schlafprobleme, Bluthochdruck, überhöhter Alkoholkonsum oder Depressionen sind mögliche Folgen.

Bibliotheken können ein Ort gegen die Einsamkeit sein, so wie das Oodi in Helsinki, die größte Bibliothek Finnlands. Sie ist ein Ort der Bildung und der Begegnung.

In einem futuristisch anmutenden Gebäude mit ganz vielen Fenstern und hohen, offenen Räumen lädt das Oodi zum Wohlfühlen und Verweilen ein.

Zwischen Bücherregalen trifft man Leute, die Schach spielen, häkeln oder einfach zusammen chillen. Andere machen Workshops in den verschiedenen kostenfreien Werkstätten. Man kann Musik produzieren oder in einem professionellen Fotostudio Bilder aufnehmen.

Für den Bau hat Finnland fast 100 Millionen Euro in die Hand genommen. Doch es hat sich gelohnt. 7.000 Menschen besuchen das Oodi täglich.

Für andere ist erst mal der Austausch im Kleinen wichtig. Das kann zum Beispiel mit verschiedenen Apps passieren. Helpcity ist so eine App. Der ehemalige Pfleger Paul Schonnebeck stellte bei seiner Arbeit im Krankenhaus fest, dass viele Patienten einsam waren und dass das Reden oft zu kurz kam. Mit seiner App können sich jetzt Gleichgesinnte in Chats austauschen, miteinander reden, Probleme lösen, möglicherweise neue Freundschaften knüpfen.

In London gibt es inzwischen sogar "Plauderbänke" in der Stadt, um gegen soziale Isolation zu kämpfen. Wer sich darauf setzt, signalisiert den Wunsch nach einer Unterhaltung.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viele nette Gespräche.

Wichtiger Schritt zur Früherkennung von Demenz: Forschende an der Universität von San Antonio in den USA fanden heraus, dass die Dicke der äußeren Schicht des Gehirns mit dem späteren Auftreten von Alzheimer und anderen verwandten Demenzarten zusammenhängt. Wird die Schicht dünner, steigt das Risiko einer Erkrankung. Mit dieser Erkenntnis könnten Diagnosen bis zu zehn Jahre früher gestellt werden und Behandlungen damit eher beginnen.

Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs gestiegen: Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) meldet, dass die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2022 um rund acht Prozent gestiegen sind. Diese Entwicklung hänge vor allem mit der Einführung des Deutschlandtickets zusammen.

KfW fördert umweltfreundliche Heizungen: Die staatliche Förderbank unterstützt Hauseigentümer*innen künftig finanziell beim Einbau nachhaltigerer Heizungen. Die Förderung kann ab Februar über das Internetportal der KfW beantragt werden. Auch bereits begonnene Renovierungen können rückwirkend gefördert werden.

Die Tage werden wieder länger und lassen uns an mehr Zeit an der frischen Luft und im Garten denken. In Berlin entsteht gerade ein essbarer Waldgarten, ein Gemeinschaftsgarten für alle. In der "plan b"-Doku "Genial Gärtnern" wird zusammen gepflanzt und geerntet - auch ein Weg raus aus der Einsamkeit.