Das Gute zum Wochenende: Wie 3D-Drucker Leben retten könnten

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    Das Gute zum Wochenende:Wie 3D-Drucker Leben retten könnten

    Christian Dezer
    von Christian Dezer
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    neulich erzählte mir eine Kollegin, dass sie ihren Lieblingsmixer retten konnte. Für das kleine Plastikteil, das kaputt war, bekam sie im Repair-Café Ersatz - aus dem 3D-Drucker. So einfach und doch so zukunftsfähig. Es ist schon eindrucksvoll, wie 3D-Drucker immer neue Branchen erobern und dort für sensationelle Neuerungen sorgen. Kaum ein Tag, an dem nicht ein Durchbruch im 3D-Druck vermeldet wird. Egal ob Haus, Käsekuchen, Schuhsohlen, Raketen oder Haut - fast alles kann inzwischen gedruckt werden.
    Die ersten Häuser aus dem Drucker stehen bereits und sind einzugsbereit. In den USA soll auf diese Weise demnächst eine ganze Siedlung entstehen. Im März hob eine Rakete von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Das Besondere: Der Großteil des 33 Meter langen Flugkörpers war gedruckt. Auch wenn der Flug nur drei Minuten dauerte, ist die technische Entwicklung in diesem Bereich beeindruckend. Auf der Internationalen Raumstation ISS stellen die Astronaut*innen übrigens schon seit Jahren erfolgreich Werkzeuge und Ersatzteile im bordeigenen 3D-Drucker her.
    Hausbau mit 3D--Druck-Technik
    25.05.2023 | 1:45 min
    Einzug hält der 3D-Druck auch an vielen Stellen in der Gastronomie. Kuchen aus dem Druckerstrahl - kein Problem. Angesichts der Überfischung der Weltmeere arbeiten Forschende nun an veganem Fischersatz aus dem Drucker. Grundlage sind Mikroalgen und Mungobohnen-Proteine. Eine echte Alternative zum Schutz der Meere. Der gedruckte Fischersatz könnte schon bald auf den Markt kommen.
    Überhaupt sehen viele Experten im 3D-Druck eine Chance, künftig Ressourcen zu schonen und zu sparen. Der 3D-Druck reduziert Materialverlust und -verschwendung, denn gedruckt wird nur, was wirklich gebraucht wird.
    Faszinierende Anwendungsmöglichkeiten liegen auch im medizinischen Bereich. Hier setzen viele Wissenschaftler auf das sogenannte Bioprinting. Dabei sollen lebende Zellen und biologische Materialien zu Organen und Geweben geformt werden. Ein Forscherteam vom Wake Forest Institut für regenerative Medizin in North Carolina hat einen 3D-Drucker entwickelt, der Leber-, Nieren- und Herzgewebe produzieren kann. Bis aber wirkliche Organe aus dem Drucker kommen, wird noch einige Zeit vergehen.
    Dennoch könnte die Methode schon bald Leben retten. Das Bioprinting könnte dazu beitragen, die Anzahl der Tierversuche zu verringern. Viele Medikamente und Kosmetika können nur an lebenden Organismen getestet werden. Gewebe aus dem 3D-Drucker kann hier eine Lösung sein.
    Erfolgsmeldungen gibt es auch bei der Behandlung von Tumoren. In Israel wurde ein 3D-Modell eines Gehirntumors nachgedruckt. Die Zellen stammten von einem Patienten. Die Forschenden können mit solchen Modellen verschiedene Krebstherapien testen und die Patienten und Patientinnen dann mit der erfolgversprechendsten Methode behandeln.
    Zugegeben, manches klingt noch nach Science-Fiction und vielleicht auch ein wenig befremdlich. Auf der anderen Seite bietet diese Technik so viel visionäres Lösungspotential und so viel Hoffnung, dass man gespannt in die Zukunft schauen kann.
    Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein schönes Wochenende
    Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Naturschutz und psychische Gesundheit: Korallenriffe sind für die Meeresvielfalt und die Gesundheit der Ozeane von entscheidender Bedeutung. Durch den Klimawandel sterben immer mehr Riffe. In Florida siedelt ein gemeinnütziger Verein gezüchtete Korallen neu an.
    Diese Arbeit übernehmen US-Militärveteranen und -veteraninnen, von denen viele an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Die verantwortungsvolle Aufgabe hilft den ehemaligen Soldat*innen bei der Bewältigung ihrer Traumata und zugleich dem marinen Naturschutz.
    Plastik zu Seife machen: Forschende der US-Universität Virgina Tech haben kürzlich eine Methode entwickelt, mit der Kunststoffe upgecycelt werden können zu Tensiden, die eine Schlüsselkomponente zur Herstellung von Seifen und Waschmitteln sind. Dem Team gelang es, die weltweit erste Seife aus Kunststoffabfällen herzustellen.
    Dieser Ansatz ist sowohl auf Polyethylen als auch auf Polypropylen anwendbar, den beiden häufigsten Kunststoffen im täglichen Leben. Die Methode könnte erheblich dazu beitragen, Abfall weltweit zu reduzieren.
    BH hilft bei Brustkrebserkennung: Forschende in den USA haben ein tragbares Ultraschallgerät entwickelt, das Frauen ermöglicht, Brustkrebs früher zu erkennen. Das Gerät kann flexibel in verschiedenen Positionen im Büstenhalter getragen werden.
    Das Forscherteam vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) sieht in dem "Ultraschall-BH" eine entscheidende Hilfe bei der Früherkennung der sogenannten Intervallkarzinome. Sie werden oft zu spät erkannt, weil sie zwischen den regelmäßigen Mammografie-Terminen auftreten. Die Methode könnte künftig weltweit Millionen von Menschenleben retten.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Heftige Regenfälle, Überflutungen und gleichzeitige Hitzewellen - das haben wir auch diese Woche wieder in vielen Teilen Deutschlands erlebt. Weltweit müssen sich Städte und Gemeinden an den Klimawandel anpassen. Die Bundesregierung hat dazu gerade ein entsprechendes Gesetz mit einem milliardenschweren Finanzierungspaket verabschiedet.
    Wie sich Städte auf diese schwere Aufgabe vorbereiten und wie man mit zu viel Wasser und großer Trockenheit umgehen kann, zeigen wir Ihnen in unserer neuesten plan b-Dokumentation:
    In Bangkok plant die Landschaftsarchitektin Kotchakorn Voraakhom grüne Versickerungsflächen als Schutz vor Überflutungen. Gleichzeitig dienen sie den Menschen als Freizeit- und Reisanbaufläche. Eine echte Win-Win-Win-Idee!
    27.07.2024 | 29:45 min
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    Zusammengestellt von Christian Dezer und Julia Michelle Metz.
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