Die russischen Angriffe auf die Ukraine setzen das Land weiter massiv unter Druck. Mitte der Woche meldete die Ukraine den größten russischen Drohnenangriff seit Anfang des Jahres. Laut ukrainischer Luftwaffe wurden aber alle 89 von Russland eingesetzten Drohnen abgeschossen. Sie hätten größtenteils die Hauptstadtregion Kiew im Visier gehabt.     

Bei der Verteidigung der Ukraine sollen vor allem die langen erwarteten F16-Kampfjets helfen. Die ersten davon sollen nun in der Ukraine angekommen sein. Diese Kampfjets stehen wegen ihrer Zerstörungskraft und ihrer weltweiten Verfügbarkeit aber schon seit Monaten auf der Wunschliste der Ukraine. Mehrere Länder hatten der Ukraine Lieferungen zugesagt, die meisten davon kommen aus Dänemark und den Niederlanden.  

An der Front sollen nun zudem erste nordkoreanische Schützenpanzer gesichtet worden sein, das meldet die ukrainische Aufklärung. Laut Bundesverteidigungsminister Pistorius habe der Ukraine-Krieg nach der zwischen Moskau und Pjöngjang vereinbarten engen militärischen Zusammenarbeit nun eine Dimension erreicht, die auch Auswirkungen auf die koreanische Halbinsel haben könnte. Denn Nordkorea werde für seine Unterstützung Russlands eine Gegenleistung erhalten. 

Wie werden die F16-Kampfjets von der Ukraine eingesetzt? Welche Taktik verfolgt Russland? Ist mit Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu rechnen? Welche Rolle spielt Nordkorea? Darüber spricht Marc Burgemeister bei ZDFheute live mit Militärexperte Nico Lange und ZDF-Reporterin Anne Brühl in der Ukraine. Seid dabei und stellt eure Fragen! 

Litauen hatte am Mittwochabend erklärt, die Ukraine habe die ersten zugesicherten F-16 erhalten. Allerdings gibt es bisher keine offizielle Bestätigung aus Kiew. Dänemark hat der Ukraine insgesamt 19 Kampfjets zugesagt, die Niederlande 24. Die beiden Länder sind die treibende Kraft hinter einer internationalen Koalition, die die Ukraine mit F-16 versorgen will. Weitere Maschinen kommen aus Norwegen und Belgien, insgesamt 60 sollen es werden.

Das Kampfflugzeug ist mit einer 20-mm-Kanone ausgestattet und kann Bomben, Raketen und Flugkörper tragen. Die F-16 gilt als besonders präzise. Russland verfügt Schätzungen zufolge aber über etwa das Zehnfache an Kampfjets, die Ukraine geht davon aus, dass sie deshalb mindestens 130 F-16 benötigt.

Der Westen hat bei der Lieferung der Maschinen gezögert - wie schon vorher bei der Lieferung von Panzern und verschiedener Waffensysteme. Grund waren Bedenken, Russland könnte dann auch NATO-Staaten ins Visier nehmen. US-Präsident Biden genehmigte schließlich vor einem Jahr die Lieferung der in den USA hergestellten Kampfjets an die Ukraine. In den Niederlanden und Dänemark wurden ukrainische Piloten schon in den vergangenen Monaten ausgebildet.