Szenarien für das dritte Jahr im Krieg: Ukraine-Ausblick mit Ex-Nato-General Egon Ramms | ZDFheute live
Für die Ukraine geht ein weiteres Jahr mit Krieg, Angst und Leid zu Ende. Eigentlich wollte Kiew 2023 mit einer Gegenoffensive Gebiete zurückerobern und den entscheidenden Durchbruch erzielen. Der Plan ist weitgehend gescheitert – nur vereinzelt konnten Putins Truppen zurückgedrängt werden. Im Osten des Landes konnte Russland teilweise sogar wieder in die Offensive gehen. Auch die westlichen Sanktionen gegen den Kreml haben ihre Ziele bisher verfehlt.
Wie das kommende Jahr für die Ukraine aussehen wird, hängt von mehreren Faktoren ab: Kiew benötigt von seinen Partnern weitere Militärhilfen. Außerdem steckt Selenskyjs Armee in einer Personalkrise – die Rekrutierung neuer Soldaten, aber auch deren Ausbildung, war zuletzt ein Streitpunkt innerhalb der Führung. Viele der Männer brauchen nach zwei Jahren an der Front eine Pause.
Was kann die Ukraine 2024 erreichen? Werden Selenskyjs Truppen eine neue Offensive starten und wenn ja, was ist dafür nötig? Was kann und was will der Westen liefern? Darüber spricht ZDFheute live mit Egon Ramms, Ex-Nato-General und General a.D. des Heeres der Bundeswehr. Außerdem im Stream: ZDF-Reporterin Alica Jung in der Ukraine.
Weitere Hilfen für die Ukraine 2024
Seit fast zwei Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg und ist dabei auf Militärhilfen aus dem Westen angewiesen. Die wichtigsten Unterstützer sind bislang die USA. Allerdings hat der Kongress am Mittwoch das letzte Hilfspaket des Jahres in Höhe von 250 Millionen US-Dollar freigegeben.
Ein Parlamentsstreit verhindert die Freigabe weiterer Hilfsmittel; Teile der oppositionellen Republikaner blockieren derzeit die Bewilligung. Die westlichen Verbündeten als auch die Ukraine hoffen auf eine schnelle Einigung nach der Winterpause des US-Kongresses, die am 08. Januar 2024 endet. Außenminister Antony Blinken fordert zu schnellem Handeln auf:
Ob und wann es im neuen Jahr zu einer Einigung kommt, bleibt ungewiss.
Auch in Europa wird über die finanzielle Hilfe für die Ukraine im Januar neu verhandelt werden müssen. Beim letzten EU-Gipfel machte der ungarische Präsident Victor Orban von seinem Veto-Recht Gebrauch: die geplante Unterstützung in Höhe von 50 Milliarden Euro konnte nicht freigegeben werden. Nach Angaben der Bundesregierung setze diese sich dafür ein, dass die EU die Ukraine "in jedem Fall" weiter unterstützt. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Donnerstag bekräftigte, werde dies bei einem Sonder-Gipfel in Brüssel beraten.
Mit Material von dpa und AFP
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