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Startet Putin die nächste Offensive? 

Die Ukraine steht weiter unter Druck: Präsident Selenskyj befürchtet, dass Putin 300.000 neue Soldaten an die Front schickt. Oberst Reisner ordnet bei ZDFheute live die Lage ein.

Videolänge:
29 min
Datum:
04.04.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 04.04.2025

Wie Russland Selenskyjs Truppen zermürbt und wie Kiew reagiert

Die ukrainische Armee steht an den Frontabschnitten im Osten und Süden des Landes weiter stark unter Druck. Ihr größtes Problem: ausbleibende Militärhilfe. Vor allem fehlt es an Munition. Laut Selenskyjs Armeechef Syrskyj hat Russland aktuell eine Artillerieüberlegenheit von 6:1. Die ukrainischen Soldaten kämpften dagegen mit "wenig oder gar keinen Waffen und Munition". Deshalb forderte er vom Westen mehr Raketen und Luftabwehrsysteme.  

Eine Forderung, die auch der ukrainische Außenminister, Kuleba, am Rande der Feier zum 75. Jahrestag der Gründung der Nato formulierte. Er rief die Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses dazu auf, mehr Einheiten vom Patriot-Flugabwehrsystem zu liefern. Als einziges System sei es in der Lage, ballistische Raketen abzufangen.  

Ohne Nachschub droht sich die prekäre Lage der Ukrainer weiter zu verschlimmern. Laut Präsident Selenskyj bereitet Russland die Mobilmachung von 300.000 weiteren Soldaten vor. Im Interview mit CBS sprach er von einer neuen russischen Offensive im Mai oder Juni. Auch Kiew will deshalb mehr Männer an die Front schicken - Präsident Selenskyj unterzeichnete am Dienstag ein Gesetz, mit dem Reservisten ab einem Alter von 25 Jahren zum Wehrdienst einberufen werden können. Bislang mussten sie 27 Jahre alt sein.  

Wie lange kann die ukrainische Armee noch der russischen Übermacht standhalten? Wo sind Durchbrüche für russische Truppen möglich? Droht eine neue russische Offensive? Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit Militärexperte Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer und ZDF-Reporter Henner Hebestreit in der Ukraine.

Lawrow: Geplante Friedengespräche "Schachzug des Westens" 

Der russische Außenminister Lawrow kritisierte die geplanten Friedensgespräche über die Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Die Konferenz in der Schweiz sei eine List des Westens, sagte er. Durch die Teilnahme so vieler Länder des globalen Südens versuche dieser, die Konferenz als Ausdruck breiter internationaler Unterstützung für die Ukraine zu verkaufen. Jedoch seien die Gespräche eine "nutzlose Zeitverschwendung" und ohne Erfolgschancen, wenn die Interessen von Moskau nicht berücksichtigt werden würden.  

Peskow: Nato-Russland Beziehung auf "Niveau kritischer Konfrontation" 

Anlässlich des 75. Nato-Jubiläums hat der Kreml außerdem erneut deutliche Vorwürfe an das Verteidigungsbündnis gerichtet. Es sei "in den Konflikt um die Ukraine verwickelt" und fördere derzeit weder Sicherheit noch Stabilität in Europa, sondern sei "im Gegenteil ein destabilisierender Faktor". 

NATO-Generalsekretär Stoltenberg schlägt 100 Milliarden Euro NATO-Hilfs-Fond vor 

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg präsentierte auf dem NATO-Außenministergipfel in Brüssel den Vorschlag, dass die Nato künftig die Koordination von Militärhilfen und Ausbildung für Kiew übernimmt. Bisher haben die USA die Führungsrolle im Rahmen des Ramstein-Formats. Die Verbündeten wollen für den Fall vorsorgen, dass Donald Trump wieder zum Präsidenten gewählt wird und Ukraine-Hilfen streicht.  

Außerdem plädierte Stoltenberg für die Schaffung eines Ukraine-Hilfsfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro. Dieser soll die finanzielle Unterstützung der Ukraine für fünf Jahre absichern. Die Mitgliedsstaaten sollen gemäß ihrer Wirtschaftsleistung in den Fond einzahlen. Das Ziel des Pakets ist es, die Ukraine-Hilfen langfristig und verlässlicher anzulegen, um einen eventuellen Rückzug der USA aus der NATO abfangen zu können.  

Mit Material von dpa, AFP, AP 

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