Verkehrswarnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG - darum geht es im Livestream:
Züge stehen still, Flugzeuge bleiben am Boden und auf den Autobahnen bilden sich kilometerlange Staus - der Mega-Streik legt Deutschland lahm. Millionen Menschen fragen sich, wie sie heute zur Arbeit, Schule oder Ausbildung kommen sollen.
Landesweit setzt die Deutsche Bahn den Fernverkehr aus, in sieben Bundesländern steht der Nahverkehr still. Auch am Himmel wird es ruhig: An den meisten Flughäfen hebt heute kein Flieger ab, laut Flughafenverband ADV sind etwa 380.000 Geschäfts- und Privatreisende betroffen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft haben seit Mitternacht zu einem gemeinsamen Warnstreik aufgerufen, der den ganzen Tag andauern wird. Grund dafür sind die weiterhin erfolglosen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst - in Potsdam steht heute die mittlerweile dritte Verhandlungsrunde an. Gefordert werden 10,5 Prozent mehr Gehalt für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen; mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. Die EVG fordert 12 Prozent mehr Lohn.
Gemeinsam mit den beiden Korrespondenten Peter Theisen und Thomas Münten berichtet ZDFheute live, wie der Streik-Montag anläuft. Der Präsident des DIW Marcel Fratzscher spricht über die Tarifverhandlungen und welche Auswirkungen der Streik auf die deutsche Wirtschaft hat. Arbeitsrechtlerin Prof. Lena Rudkowski ordnet aus juristischer Sicht ein, wie weit ein Streik gehen darf.
Wie geht es in den nächsten Tagen weiter?
Der gemeinsame Streik von EVG und Verdi ist eine länger geplante, aber zunächst einmalige Aktion. Trotzdem ist der Ausgang dieses Streiks noch unklar, denn die Positionen von Gewerkschaften und Arbeitgebern liegen weit auseinander. Es sind verschiedene Szenarien denkbar, wie die Verhandlungen ausgehen könnten.
So könnte eine Einigung erzielt werden, ein Schlichtungsverfahren eingeleitet werden oder weitere Verhandlungsrunden beschlossen werden. Sollten die Verhandlungen endgültig scheitern, können die Gewerkschaften eine Urabstimmung abhalten und als letztes Mittel einen Erzwingungsstreik führen.
Angesichts der konfrontativen Situation sind weitere Ausstände nicht unwahrscheinlich. So schließt EVG-Chef Martin Burkert weitere Warnstreiks in der Urlaubszeit über Ostern grundsätzlich nicht aus. Gleichzeitig gab die Gewerkschaft zuletzt zu verstehen, dass sie die Interessen von Osterreisenden im Blick habe.
Klar ist jetzt schon: Die Auswirkungen des Warnstreiks werden auch am Dienstag noch zu spüren sein. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn etwa wird es dauern, bis die ICE- und IC-Züge wieder dort sind, wo sie gebraucht werden, sodass mit weiteren Zugausfällen zu rechnen ist. Auch an den Flughäfen sind Auswirkungen noch am Dienstag möglich.
Mit Material von ZDF, AP und dpa.
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