Sinnbild russischer Brutalität im Krieg gegen die Ukraine
ZDF-Korrespondent Armin Coerper reist in die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine: Im Süden liegt Mariupol - die Stadt wurde zu Beginn des russischen Angriffskrieges zum Sinnbild der Brutalität Russlands.
Mehrere Zehntausend Menschen sind dort gestorben. "Wer nicht unter den Russen leben will, ist wahrscheinlich nicht mehr hier", sagt ZDF-Korrespondent Armin Coerper. Vor knapp zwei Jahren gingen die Fotos des Theaters von Mariupol um die Welt: Mehrere hundert Menschen suchten damals Zuflucht im Theater - die russischen Raketen fielen trotzdem.
Mitte 2022 erklärten die russischen Angreifer die völlig zerstörte Stadt dann für erobert. Laut ukrainischen Armeeangaben plant Russland eine Umsiedlung von mehreren hunderttausenden Russen nach Mariupol.
Eindrücke aus Mariupol
ZDF-Korrespondent Armin Coerper berichtet von seinen Eindrücken von vor Ort. Was sagen die Menschen in den besetzten Gebieten? Zudem schildert ZDF-Reporterin Anne Brühl in der Ukraine, was sie aus Gesprächen mit verschleppten Kindern und Geflüchteten aus den nun besetzten Gebieten erfahren hat.
Bombardierung des Theaters von Mariupol
Schon zu Beginn des russischen Angriffskrieges geriet Mariupol ins Visier Russlands. Bereits Anfang März 2022 hatten die russischen Truppen die Stadt umzingelt.
Amnesty International sprach mit Blick auf die Bombardierung des Theaters im Zentrum von Mariupol am 16. März 2022 von einem "eindeutigen Kriegsverbrechen". Russische Streitkräfte hätten gezielt Zivilpersonen angegriffen.
"Letzter Kampf" Stahlwerk Asowstal
Am 4. April erklärt der Bürgermeister von Mariupol, dass 90 Prozent der Stadt zerstört seien. Eine Woche später bereiteten sich die ukrainischen Truppen auf einen "letzten Kampf" um das weitläufige Gelände des Stahlwerks Asowstal vor.
Am 20. Mai 2022 ergaben sich die letzten ukrainischen Verteidiger. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte die Truppen als "Helden".
Mit Material von AP, dpa und KNA
Anmerkung 30.01.:
Das ZDF nimmt die Kritik an der Berichterstattung aus Mariupol ernst. Der Moskauer Studioleiter Armin Coerper ist nach Mariupol gereist, um sich dort als Journalist ein unabhängiges Bild der Lage in den völkerrechtswidrig besetzten Gebieten zu machen. Dabei berichtet er über die durch den russischen Angriffskrieg völlig zerstörte Stadt und ihre erzwungene Russifizierung. Armin Coerper macht dabei transparent, dass Gegner der russischen Besatzung Repressalien zu fürchten haben, wenn sie mit einem westlichen Journalisten sprechen.
Im Gespräch mit "ZDFheute live" am 29. Januar 2024 hat Armin Coerper die missverständliche Formulierung "die Stadt funktioniert" gewählt. Dieses Zitat allein herauszugreifen, gibt seinen Eindruck allerdings nur verkürzt wieder. Armin Coerper schildert vielmehr, wie Russland versucht, mit erheblichen Finanzmitteln den Eindruck von Normalität und Wiederaufbau zu erzeugen.
In der gleichen Sendung hat ZDF-Reporterin Anne Brühl aus Odessa über die Sichtweise der Ukraine auf die von Russland besetzten Gebiete und die Lage ukrainischer Binnenflüchtlinge berichtet.
Das ZDF hat in seiner Berichterstattung aus der Ukraine zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran gelassen, dass es sich bei Mariupol um von Russland widerrechtlich besetztes Territorium handelt und wer in diesem Krieg Angreifer und Opfer ist.
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