Nur drei Stunden dauert der Flug, aber zehn Jahre lang musste Europas Raumfahrt auf diesen Tag warten: Die Trägerrakete Ariane 6 ist am Dienstagabend auf ihren Jungfernflug ins Weltall unterwegs.
Wann und wo startet die Ariane 6 ins All?
Die Ariane 6 ist vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana, im Norden von Südamerika, ins All gestartet. Die Rakete hob um 16 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) ab, wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA im Onlinedienst X mitteilte. Es kam zu einer kleinen Verspätung von circa einer Stunde. Grund sei ein "kleines Problem" am Boden, das behoben worden sei.
Das Wetter sei "großartig", sagte am Dienstag eine Meteorologin der französischen Weltraumbehörde, Cnes, die ebenfalls an der Entwicklung der Rakete beteiligt ist.
Wer hat die Ariane 6 gebaut?
Die Ariane 6 - dem Nachfolgemodell zur Ariane-5-Rakete, die bis 2023 im Einsatz war - wurde im Auftrag der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA entwickelt. Sie ist wesentlich günstiger als ihre Vorgängerin.
In der Rakete steckt auch deutsche Technik wie Triebwerke, Tanks und die wiederzündbare Oberstufe der Rakete. Bis zu viermal kann das Vinci-Triebwerk der Oberstufe gezündet werden, so dass die Rakete Satelliten in unterschiedliche Orbits in den Weltraum bringen kann.
Auch finanziell ist Deutschland bei der Ariane 6 stark engagiert und nach Frankreich der größte Geldgeber unter den Esa-Ländern. Insgesamt waren gut ein Dutzend Länder am Bau der Rakete beteiligt.
Welche Gerätschaften bringt die Trägerrakete in den Orbit?
An Bord der 56 Meter hohen und 540 Tonnen schweren Ariane 6 sollen Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördert werden.
Die Rakete hat bei ihrem ersten Flug auch technisches Gerätschaften aus Deutschland im Gepäck: unter anderem eine Raumkapsel und zwei Satelliten.