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Sicherheitspanne in der USA:Chatten über Angriffsziele?!
Soll ich Kartoffelsalat oder Muffins mitbringen? Das sind so die typischen Fragen, die in Gruppenchats diskutiert werden. Man plant dort Geburtstagspartys - und nicht Militäraktionen. Ein Journalist hielt es deshalb für einen großen Scherz, als er in einen Chat eingeladen wurde, in dem sich Politiker der US-Regierung über einen Luftangriff im Jemen unterhalten. Das muss ein Fake sein, dachte er sich. Aber kurz darauf starteten die USA wirklich einen Luftangriff im Jemen, genauso wie im Chat besprochen.
Ein Screenshot aus dem Chat zeigt: Führende US-Politiker unterhielten sich über den Luftangriff im Jemen wie über eine Geburtstagsparty und benutzten sogar Emojis.
Quelle: "The Atlantic"/AFP/Saul Loeb/dpa
Also, ja, der Verteidigungsminister, der Außenminister, der Vizepräsident der USA und noch einige andere Regierungsmitglieder hatten anscheinend geheime Informationen über einen Luftangriff per Signal ausgetauscht. Das ist ein ähnlicher Messengerdienst wie Whatsapp. Und sie hatten auch noch aus Versehen einen Journalisten dazu eingeladen. Ein Experte bestätigte, dass der Chat höchstwahrscheinlich echt ist. Das wird nun noch weiter untersucht.
Wieso dieser Chat so unglaublich ist
Geburtstagspartys, Hausaufgaben, Familientreffen - dazu sind Chatgruppen super. Aber in diesem Chat ging es um Krieg. Eigentlich gibt es strenge Regeln für Politikerinnen und Politiker, wie sie mit solchen geheimen Infos umgehen sollen. Chatgruppen sind dabei verboten, weil sie nicht sicher genug sind und gehackt werden könnten. Feindliche Länder oder Gruppen könnten diese Informationen ausnutzen, um Angriffe abzuwehren oder sich besser vorzubereiten. In den USA sorgt das für viel Aufregung. Denn solche Fehler könnten eine Gefahr für die Sicherheit der USA bedeuten.
Bei dem Luftangriff im Jemen wurde offenbar mindestens eine Person getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Die Huthi-Rebellen sollten angegriffen werden, weil sie den Schiffsverkehr stark einschränken. US-amerikanische Schiffe müssen wegen der Gefahr von Angriffen durch die Huthi sehr lange Umwege fahren.
Diesen Text hat Meike geschrieben.