Im Westen der Pazifik, im Osten das Karibische Meer: Guatemala liegt in Zentralamerika, also auf dem Stück Land zwischen Nord- und Südamerika. Im Norden und im Osten grenzt es an Mexiko und Belize, im Süden an El Salvador und Honduras. In Guatemala leben fast 18 Millionen Menschen. Zum Vergleich: In Deutschland sind es ungefähr 83 Millionen Menschen. Der Name der Hauptstadt lässt sich leicht merken, denn sie heißt schlicht und einfach: Guatemala-Stadt.
Berühmter Vogel
Auf dem Wappen von Guatemala ist ein grüner Vogel zu sehen, nämlich der Quetzal. Seine Schwanzfedern sind rekordverdächtig: Sie können mehr als 80 Zentimeter lang werden. Der Quetzal ist nicht nur Wappentier, sondern auch Namensgeber für die Währung Guatemalas. Dort wird nämlich in “Quetzal“ bezahlt. Leider ist der schöne Vogel in Gefahr: Sein Lebensraum, der Bergnebelwald, wird mehr und mehr abgeholzt. Auf den gerodeten Flächen entstehen oft große Felder für den Ackerbau.
Neben den Regenwäldern ist Guatemala auch für seine Vulkane bekannt, drei davon sind aktiv und brechen immer wieder aus.
Pyramiden in Tikal
Pyramiden gibt es nicht nur in Ägypten. Auch das Volk der Maya baute beeindruckende Paläste und Pyramiden. Im Norden des Landes, mitten im Regenwald, liegt die Ruinenstadt Tikal. Dort kann man noch heute Überreste von den alten Pyramiden besuchen. Sie wurden vermutlich zwischen den Jahren 200 und 800 gebaut.
Die Maya heute
Nachfahren der Maya gibt es noch heute. Sie machen etwa 40 Prozent der Bevölkerung Guatemalas aus und gehören zur Gruppe der indigenen Völker. So heißt die Bevölkerungsgruppe, die ursprünglich in einer Gegend heimisch war.
Lange Zeit wurden die Maya in Guatemala unterdrückt. Ab 1960 wütete ein Bürgerkrieg zwischen Gruppen, die sich für die Rechte der indigenen Völker einsetzten und dem Militär, das damals an der Macht war. Ungefähr 200.000 Menschen, vor allem Maya, starben dabei. Um ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzten, machte sich die Menschenrechts-Aktivistin Rigoberta Menchú friedlich für die Rechte der Maya stark. Dafür erhielt sie sogar 1992 den Friedensnobelpreis. Heute wird Guatemala demokratisch regiert, viele Maya leiden aber noch immer unter Ausgrenzung und Diskriminierung.
Probleme mit der Sprache
Auch in der Schule haben viele Kinder der Maya-Bevölkerung ein Problem. Denn dort wird nur die Amtssprache Spanisch gesprochen. Zuhause sprechen sie mit ihren Eltern aber häufig eine der 22 verschiedenen Maya-Sprachen. Deshalb gibt es in Guatemala viele Kinder und Erwachsene, die nicht lesen und schreiben können.